Die Silberpfeile sind nicht schneetauglich
In der aktuellen Situation setzt die Rheinbahn auf ihren historischen Fuhrpark.
Düsseldorf. Verkehrte Winterwelt in Düsseldorf: Statt der Silberpfeile rollen wieder die robusten gelben und rot-weißen Gelenktriebwagen auf den Linien der Rheinbahn. „Die alten Bahnen sind höher“, bestätigt Rheinbahn-Sprecherin Heike Schuster den schneetauglichen Einsatz der 55 Schienenfahrzeuge, von denen zumindest die 15 noch vorhandenen gelben das Ende ihrer Tage in Düsseldorf erreicht haben: Sie sollen bald nach Polen verkauft werden. Ob das wirklich gut ist? „Dann wird die Rheinbahn in den kommenden Jahren keine wintertauglichen Bahnen mehr haben“, ärgert sich ein WZ-Leser, der nicht genannt werden möchte.
Auch Leser Eric Donnez berichtet: „Am Sonntag waren zwei Bahnen der neuesten Bauart an der Haltestelle Luisenstraße blockiert.“ Erst mit dem dritten Anlauf, nachdem der Bahnfahrer den Schnee auf dem Gleis per Besen entfernt hatte, habe die „715“ wieder rollen können. „Die Niederflurbahnen haben eine sensorische Erkennung“, erklärt Heike Schuster. Die Schneemassen vor dem Wagen gelten als Hindernis, die Bahn versagt ihren Dienst. „Das ist eben die Kehrseite der Medaille“, so Schuster zu den Anforderungen, das Netz niederflurtauglich zu gestalten.
Im schneeerprobten München kennt man die Probleme: „Vor einigen Jahren mit solchen Schneefällen hatten wir auch viele Ausfälle“, so ein Sprecher der Verkehrsbetriebe. „Vielleicht haben wir nur ein bisschen mehr Routine.“