Die Tricks der Diebe, die jeder kennen sollte

Die Polizei hofft, dass Aufklärung die Erfolge der Täter mindert — und erläutert die gängigsten Methoden.

Foto: David Young

Düsseldorf. Sieht man Bilder, wie die von dem Antanztrick auf der Bolker Straße, kann man sich fragen: Wie kann jemand heute noch darauf hereinfallen? Jedoch: Hinterher ist man immer schlauer und offensichtlich ist die Aufklärungsarbeit der Polizei bei vielen Menschen noch nicht angekommen — oder sie denken in manchen Augenblicken nicht daran.

Das Foto zeigt einen Ausschnitt aus einem Polizeivideo, aufgenommen im Sommer auf der Bolker Straße. Mit dem Antanz- (oder Ronaldo-)Trick zieht der Dieb seinem Opfer das Handy aus der Tasche, der Komplize schaut zu. Foto: Polizei

Jörg Iserath von der Polizei fasste deshalb gestern noch einmal die gängigsten Tricks der Diebe zusammen, nach dem Motto: Wer die Maschen kennt, kann sich am besten dagegen wappnen.

Antanz-Trick: Er funktioniert so wie oben beschrieben, meist zu sehr später Stunde in der Altstadt. Wenn die Opfer misstrauisch werden und sich wehren, kann aus dem Trickdiebstahl auch schnell ein Raub werden.

Klassisch: Eher tagsüber kommt der klassische Taschendiebstahl zum Zug, bei dem der Täter Gedränge nutzt, wie es in Fußgängerzonen oder öffentlichen Verkehrsmitteln, gerade an Haltestellen, entsteht. Aber auch Handtaschen, die zum Beispiel an Kinderwagen hängen und kurz aus dem Auge gelassen werden, interessieren die Täter sehr.

Gaststätten: Ein weiterer typischer Täter ist der gut gekleidete Mann, der sich im Restaurant niederlässt und sich unauffällig dem Stuhl in seinem Rücken nähert. Dort zieht er Geldbörse oder Handy aus der Jacke oder Tasche, die über der Lehne hängt.

Spendensammler: Eine weitere oft genutzte Strategie zur Ablenkung ist das vermeintliche Sammeln von Spenden. Typischer Fall: Ein Handy liegt auf dem Tisch und wird im Gespräch mit einem Block oder Ähnlichem abgedeckt und dann mitgenommen.

Auto: Früher haben Diebe Autos aufgebrochen, heute bringen sie mit einem Trick Autofahrer dazu anzuhalten, indem sie vorgeben, sie auf einen Schaden oder ein angefahrenes Tier hinzuweisen. Ein Komplize schnappt sich dann die Beute über die Beifahrertür. Die Täter suchen sich ihre Opfer oft gezielt aus, etwa von dem Moment an, wo sie ihr Hotel verlassen.

Schwerpunkte: Rund zwei Drittel der Taten spielen sich in der Altstadt und in Stadtmitte ab. Weiterer Schwerpunkt ist der Flughafen, dort versuchen die Täter meist, ganze Gepäckstücke in ihren Besitz zu bringen. Teils nutzen auch sie die Unaufmerksamkeit von Reisenden oder versuchen es mit Tricks zur Ablenkung.