Mehr Flüchtlinge sollen in Wohnungen ziehen
Der erste Runde Tisch verabredete neue Hilfsmaßnahmen.
Düsseldorf. Weil die Beteiligung so groß war, zog der Runde Tisch zu Asyl- und Flüchtlingsfragen am Dienstagmorgen im Rathaus in den Plenarsaal um. Etwa 50 Fachvertreter von Stadt, Wohlfahrtsverbänden, Kirchen, Wohnungswirtschaft oder Flüchtlingsinitiativen waren der Einladung von OB Thomas Geisel gefolgt: „Ich wünsche mir, dass Düsseldorf mit seiner Willkommenskultur beispielhaft ist und sich mit den Flüchtlingen, die zum Teil schlimmste Erlebnisse hinter sich haben, solidarisch zeigt“, sagte Geisel.
Teilnehmer lobten nach der zweieinhalbstündigen Sitzung übereinstimmend die gute, konstruktive Atmosphäre des ersten, von Sozialdezernent Burkhard Hintzsche moderierten Arbeitstreffens. Die große Runde tagte hinter verschlossenen Türen, „das hat sicher dazu beigetragen, dass wir sehr ehrlich miteinander gesprochen und Probleme bei der Unterbringung und Betreuung der Flüchtlinge offen diskutiert haben“, sagte Diakonie-Chef Thorsten Nolting.
Zwar wurden noch nicht neue, größere Quartiere für die Asylbewerber bekanntgegeben, das soll beim nächsten Treffen des Runden Tisches am 18. November der Fall sein. Konkrete Absprachen wurden aber bereits getroffen: So kündigte die Arbeitsgemeinschaft Düsseldorfer Wohnungsunternehmen an, Wohnungen für anerkannte Flüchtlinge, die noch in Asylbewerberunterkünften untergebracht sind, bereitzustellen. Beim Wohnungsamt wird zudem eine zentrale Anlaufstelle eingerichtet.
Die Träger der Familienbildung sollen stärker eingebunden werden (z.B. mit mehr Deutsch-Kursen). Die Betreuung für die wachsende Zahl von Minderjährigen (derzeit sind es 621) soll ausgebaut werden — das betrifft die Bereitstellung von Plätzen in Kitas oder Schulen bis zu Freizeitangeboten und der Integration in Sportvereinen.
Zum Jahresende werden gut 1900 Flüchtlinge in Düsseldorf erwartet, die Stadt muss kurz- und mittelfristig etwa 1300 Unterbringungsplätze schaffen.