Karneval Dino Conti Mica regiert jetzt die Tonnengarde
Düsseldorf · In der Jubiläumssession haben die linksrheinischen Jecken einen Regenten, mit dem durchaus zu rechnen war.
Der Höhenflug der Tonnengarde ist nicht aufzuhalten. Schon gar nicht im Jahr des 12 x 11-jährigen Bestehens, das 400 Narren im Kesselhaus der Böhlerwerke feierten. Was ursprünglich als Schlachtfest im dörflichen Milieu von Niederkassel angelegt war, mit eigens gemästetem und geschlachtem Schwein, mutierte zum Rockkonzert der Kölner Band Brings an der Stadtgrenze von Düsseldorf.
Karneval ist mit dem Eintritt des Italieners Dino Conti Mica 2003 in den Vorstand des Niederkasseler Winterbrauchtums eine große Nummer geworden. Dino hat den Traditionsverein zu einem der größten Brauchtumsvereine mit bestem Programm gemacht. Er bugsierte eine Venetia und zwei Prinzenpaare in den Düsseldorfer Karneval. Es war für Insider längst klar, dass er sich im Jubiläumsjahr selbst zum Tonnenbauern vorschlagen würde.
Der Brauch will es, dass die Zuschauer im Saal das Bauernpaar erraten. Bei Dino war das sonnenklar, als Präsident Karl Hans Danzeglocke seine Rede anfing: „Der Bauer kam über die Alpen ins Rheinland.“ Stimmt natürlich nicht, er wurde im rheinischen Korschenbroich geboren. Der Präsident charakterisierte ihn mit den Worten: „Der Bauer meint, er ist der Chef. Die Bäuerin weiß es besser.“ Anna Lederer moderiert seit sechs Jahren mit Anke Conti Mica die Wiewerkram-Sitzung. Nun ist sie Dinos Bäuerin.
Auch der Nachwuchs ist auf den Karneval eingeschworen. Kindertonnenbauer Maximilian Stech ist der Sohn von Tonnebauern. Kindertonnenbäuerin Helena Maisch spielt im Sturm des DHC und ist mit ihrer Mannschaft Westdeutscher Oberligameister geworden. Am 12. Januar werden die kleinen und großen „Buren“ in der Aula des Comenius-Gymnasiums gekürt, und am 3. März flitzen sie mit der Tonne über die Dorfstraße. Helga Meister
