Dome: Noch keine Lösung für Schnee-Risiko in Sicht

Im Winter mussten DEG-Spiele im Dome abgesagt werden, weil Eisplatten vom Dach fielen. Das Problem ist ungelöst, jetzt gibt es eine Spitzenrunde.

Düsseldorf. DEG gegen Kölner Haie — das ist für die Eishockey-Fans der große Kracher. Was um den Jahreswechsel am Rather Dome aber vor allem krachte, waren große vereiste Schneeplatten — vom Dach der Halle auf den Boden und in einem Fall sogar auf einen Fan, der verletzt in die Uni-Klinik gebracht werden musste. Der Dome wurde daraufhin gesperrt, der Klassiker gegen Köln fiel ebenso aus wie das Spiel gegen Hannover. Auch „Schwanensee on Ice“ wurde abgesagt. Und bis jetzt gibt es keine Antwort auf die Frage, wie der Dome das nächste Schneechaos bewältigt.

„Wir müssen die Betriebssicherheit zu 100 Prozent gewährleisten“, sagt Kongresschef Hilmar Guckert. Klare Sache: Für die DEG und Veranstalter aller Art darf es keine glückliche Fügung sein, dass eine Veranstaltung auch stattfindet, wenn sie zufälligerweise für einen Wintertag terminiert ist. Schließlich soll Schneefall vorkommen, wie man aus Wetterberichten weiß. Also: Verlässlichkeit muss her. Guckert: „Alles andere ist nicht akzeptabel.“

Leichter gesagt als getan, denn die wichtigsten Punkte sind noch immer ungeklärt: Welche Maßnahmen sind geeignet, den Fall der Eis- und Schneebretter von vornherein zu unterbinden bzw. dafür zu sorgen, dass sich diese erst gar nicht bilden? Und wer zahlt dafür? Die städtische Tochtergesellschaft IDR als Eigentümer oder die Kongressgesellschaft als Betreiber?

Es geht um viel Geld und vertrackte Fragen. Laut Guckert ist vieles möglich, um das Dach freizubekommen, aber die Maßnahmen sind teuer: Der Einsatz von Schneesaugern würde funktionieren, spezielle Höhen-Räumtrupps sind buchbar, auch ein Helikopter, der im Tiefflug den Schnee wegweht. Allein Letzterer kostet 12 000 Euro bei drei Stunden Flug, 8000 Euro die Räumtruppe. Hinzu kämen Pauschalen, weil die Dienstleistung drei Monate garantiert werden muss.

Kein Pappenstiel und natürlich längst ein Zankapfel zwischen IDR und Kongressgesellschaft (DC). Schneeräumen auf der Straße — da sieht sich DC in der Pflicht. Aber auf dem Dach? Längst nämlich geht es auch im die Frage, ob das Dach nicht konstruktiv verändert oder mit Glühdrähten, die den Schnee schmelzen, bestückt werden muss. Hintergrund: Die Schneemassen türmen sich bei Verwehungen stets in Richtung Haube — sind da nicht eher Architekt und Eigentümer in der Pflicht?

Genau darum soll es jetzt bei einer Spitzenrunde gehen, an der DC, IDR, das Architekturbüro RKW und die Stadt teilnehmen. Sie soll auf jeden Fall noch vor der Sommerpause stattfinden — denn so viel Zeit ist es nicht bis zum Winter, wenn noch Baumaßnahmen zu koordinieren sind.