Doppelmord von Hassels ist offenbar aufgeklärt

Acht Monate nach der Tat sitzen drei Verdächtige jetzt in Untersuchungshaft.

Düsseldorf. Der Doppelmord an einem 82-Jährigen und seiner Tochter (39) in Hassels ist offenbar aufgeklärt. Der Leiter der Mordkommission „Altenbrück“, Udo Moll, ist sicher, die Täter gefasst zu haben. Drei Männer im Alter von 21, 22 und 56 Jahren wurden im Landkreis Fulda festgenommen. Gegen sie ergingen Haftbefehle wegen Mordes. Ein Täter befindet sich offenbar bereits in Düsseldorf.

Der Fall hatte den Ermittlern Rätsel aufgegeben: Am 17. Juni 2010 klingelten, so hieß es bislang, zwei Täter an der Tür des unauffälligen Wohnhauses Altenbrückstraße 43. Die 81-jährige Mutter der Familie öffnete. Die Männer sperrten sie in ein Zimmer und richteten dann den 82-Jährigen sowie die Tochter mit Kopfschüssen hin.

Beim Verlassen des Hauses will ein Zeuge die Männer beobachtet haben, nach seiner Beschreibung wurde ein Phantombild angefertigt. Ein weiteres erstellten Experten gemeinsam mit der inzwischen 82-jährigen Überlebenden der Tat. Die Frau war bis zuletzt an einem geheimen Ort untergebracht gewesen. Sie hatte für die Ergreifung der Täter 50 000 Euro Belohnung ausgesetzt.

Von dem Reichtum der zurückgezogen lebenden Familie erfuhr die Öffentlichkeit erst später. Bei der Durchsuchung der Wohnung fanden die Ermittler im Kleiderschrank Gold-, Silber- und Platinbarren sowie Wertpapiere in einem Gesamtwert von über 150 000 Euro.

Ob die mutmaßlichen Täter es auf die Wertgegenstände abgesehen hatten, wird sich womöglich Freitag beantworten lassen. Am Vormittag wollen die Ermittler Details bekanntgeben. MK-Leiter Udo Moll hielt sich am Donnerstag noch immer in Hessen auf. Dort waren die drei Verdächtigen mit Hilfe anderer Polizeidienststellen festgenommen worden.

Die Fahndung war bereits im Sommer nach Thüringen und Hessen ausgedehnt worden. Auf diese Spur hatte das 39-jährige Opfer selbst die Ermittler gebracht: Die Frau hatte vor ihrem Tod den Notruf gewählt, dort waren die Mörder zu hören, die laut Experten mit thüringischem oder nordhessischem Akzent gesprochen hatten.

Die einzige Spur der Mordkommission wird dies jedoch sicher nicht gewesen sein. Chefermittler Moll war von Anfang an optimistisch, den Fall zu lösen. Wenn es sich bei den Verhafteten tatsächlich um die Mörder handelt, liegt seine Aufklärungsquote als MK-Leiter weiterhin bei 100 Prozent.