Schüler für Pornos fotografiert?

Experten nennen Handwerker „tickende Zeitbombe“.

Düsseldorf. Selbst erfahrene Beamte sind schockiert. Das Bild, das sich ihnen im Zuge ihrer Ermittlungen wegen eines Tötungsdeliktes offenbarte, entsetze sie.

Einem 39-jährigen Handwerker aus Düsseldorf wird unter anderem vorgeworfen, kinderpornographische Schriften besessen zu haben. Wie die Beamten auf ihn kamen? Im Rahmen der Ermittlungen wegen eines tot aufgefunden Kindes durchsuchten Polizeibeamte die Festplatte eines Angeklagten aus der Schweiz.

Auf diesem Computer befanden sich reichlich Chatprotokolle, die das Misstrauen der Beamten weckten. In diesem Forum sollen Hinrichtungen von Frauen und Kindern mit sexuellen Hintergrund diskutiert worden sein. Einer der Chatpartner sei der Düsseldorfer Malte S. (Name geändert). Seine Wohnung wurde durchsucht.

Dort sollen reichlich Bilder von Kindern aufgetaucht sein, die Malte S. am Computer so bearbeitet haben soll, dass seine sexuelle Phantasie befriedigt wurde. Einige dieser Kinderbilder soll der Angeschuldigte selbst an Schulen, in denen er als Handwerker beschäftigt war, fotografiert haben.

Auf den beschlagnahmten Festplatten seines Computers habe man außerdem tausende kinderpornographische Bilder, Gewaltpornos und Videodateien sichergestellt, heißt es aus Ermittlerkreisen. In der Wohnung sollen sich reichlich Gegenstände zur sexuellen Befriedung befunden haben. Unter anderem sollen die Beamten auf eine 250 mal 80 Zentimeter große Holzkiste gestoßen sein, die mit Vorrichtungen zur Fesselung und Beatmung präpariert gewesen sein soll. In dieser Kiste habe sich auch noch anderes Sexspielzeug gefunden.

Malte S. zeigt sich geständig. Doch seien die in den Chatprotokollen vorgefunden Beschreibungen nur in seinem Kopf abgelaufen. „Das schockierende an der Sache ist, dass er sein Kopfkino mit wahren Kindern erstellt hat, indem er sie an Schulen fotografierte“, sagt einer der Ermittler. Experten warnen, dass der Mann eine tickende Zeitbombe sein könne, die irgendwann explodiere.

Ob das Amtsgericht die Anklage gegen den Handwerker zulässt und wann verhandelt werden könnte, steht derzeit noch nicht fest.