Gericht „Rentner-Gang“ zog Betrug mit Aktien auf — 137 000 Euro Schaden

Düsseldorf · Die drei Senioren hatten faule Aktien einer Ölfirma aus Texas angeboten. Sie müssen den Schaden nun ersetzen.

77 und 81 Jahre alt sind die beiden Angeklagten, die auf der Anklagebank saßen.

Foto: Dieter Sieckmeyer

Das Trio bot gemeinsam Aktien für eine Ölfirma in Texas  an. Die hatte angeblich die Bohrrechte für große Ölfelder erworben, die auch noch umweltfreundlich und ohne Fracking erschlossen werden sollen. Sobald das schwarze Gold reichlich aus der Erde sprudelt, sollte das Unternehmen an die Börse gehen — was zu einem großen Sprung der Aktien geführt hätte. Es sprang aber  nichts.

Der Aktienpreis sollte beim Börsengang explodieren

„Mir wurden Aktien für 15 Cent das Stück angeboten“, schilderte ein 78-jähriger Geschädigter, der einen der Angeklagten schon seit 50 Jahren kennt, wie das Geschäft ablief. Ihm wurde zugesagt, dass die Aktien nach dem Börsengang auf drei Euro steigen würden: „Ich wäre schon mit 72 Cent zufrieden gewesen.“ Mehr als 50 000 Euro investierte er in die Ölfirma.

Doch der Börsengang kam nie zustande. Angeblich wegen der fallenden Rohölpreise. Auch die versprochene Rückzahlung der Anlagesumme blieb aus. Teilweise mit dubiosen Begründungen. Einmal wurde der Screenshot eines Schecks über 23 Millionen Dollar vorgelegt, allerdings aus Kambodscha. Die Anleger wollten sich schließlich nicht mehr länger hinhalten lassen und erstatteten Strafanzeige.

So saßen die zwei 77 und 81 Jahre alten Herren gestern erstmals auf der Anklagebank. Nicht erschienen war der Dritte im Bunde, der nach der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft die treibende Kraft in dem Betrugsverfahren war. Da nicht abzusehen ist, ob der Senior wieder auf die Beine kommt, wurden gegen alle Beteiligten Strafbefehle erlassen. 

Der Haupttäter wurde in Abwesenheit zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt, seine Komplizen zu neun Monaten auf Bewährung beziehungsweise 2700 Euro Geldstrafe. Der Schaden von 137 000 Euro muss ersetzt werden.