Dreiste Attacke auf Verkehrskadettin?
46-Jährige durchbrach die Absperrung auf dem Weg zum Oster-Gottesdienst.
Düsseldorf. Mit ihrer Schwester und den Neffen war eine 46-jährige Gebäudereinigerin auf dem Weg zum Osterfest der serbisch-orthodoxen Gemeinde in Lichtenbroich. Doch an der Krahnenburgstraße war es mit der Feststimmung vorbei. Denn die Kadetten der Verkehrswacht sperrten das Gelände ab. Als die Mutter von zwei Kindern einen freien Parkplatz sah, soll sie ausgerastet und einfach losgefahren sein. Nur durch einen Sprung zur Seite konnte sich eine 15-jährige Verkehrs-Kadettin angeblich retten. Seit gestern muss sich die Frau wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr vor dem Amtsgericht verantworten.
Rot-Weiße Absperrbänder hatten die Kadetten gespannt, als die Gebäudereinigerin vorfuhr. „Ich habe das Fenster heruntergedreht und mit den Mädels gesprochen“, schilderte die 46-Jährige das Geschehen. Sie habe freundlich gefragt, ob sie hinter der Absperrung parken dürfe. Man habe sogar gelacht.
Doch die Verkehrskadetten lehnten ab. Als dann ein anderes Auto einfach an der Absperrung vorbeifuhr, platzte der Dame wohl der Kragen. Sie gab Gas, stellte den Wagen ab und ging in die Kirche. Die Angeklagte bestritt jedoch, dass sie die Jugendliche fast über den Haufen gefahren habe: „Sie stand neben meinem Wagen.“ Doch nach dem Gottesdienst wurde die 46-Jährige schon von zwei Polizisten erwartet und es gab eine Strafanzeige.
Die 15-Jährige, seit zwei Jahren bei den Kadetten, erklärte, dass sie nur mit einem Sprung ausweichen konnte. Zudem sei das Gespräch keineswegs so freundlich gewesen. Zum Osterfest werde in Lichtenbroich in Absprache mit der serbisch-orthodoxen Gemeinde abgesperrt, damit die zahlreichen Besucher nicht die Nachbarstraßen zuparken. Da die Schwester der Angeklagten als Zeugin nicht erschien, muss der Prozess fortgesetzt werden.