Tita Giese gestaltet den Reuter-Platz
Die Künstlerin will den vielen Düsseldorfern unbekannten Platz mit Clematis und Bambus verschönern.
Düsseldorf. Eine Million Euro stellt die Stadt nicht nur für Bänke, Sitzmöbel Enzi und Fahrradständer, sondern auch für das neueste Pflanzprojekt der Tita Giese bereit. Es soll am Ernst-Reuter-Platz verwirklicht werden, den kaum jemand kennt, würde dort nicht der Berliner Bär stehen. Der Platz wird sternförmig von sechs Straßen gekreuzt. Tita Giese sagt: „Der Platz liegt mittendrin zwischen den Straßen und wirkt wie eine Tarnkappe, so unsichtbar ist er. Er hat eine No-Name-Architektur, und Tag und Nacht strömt der Verkehr. Das ist der ideale Platz für mich. Ich werde ihn total verwandeln.“
Die Idee von Düsseldorfs berühmter Pflanzenkünstlerin sieht Folgendes vor: Die vorhandenen Straßenbäume werden ausgelichtet. In die Äste und Zweige klettern drei verschiedene Sorten von Clematis bis 20 Meter hoch und bedecken die Blätter von März bis Oktober mit rosa und weißen Blüten. Um die Bäume herum werden die Pflanzen, die früher auf der Berliner Allee standen, wie im tropischen Regenwald so gesetzt, dass mehrere Stufen entstehen.“
Am Boden werden es Pflanzenteppiche aus niedrigen Gräsern, Ackerschachtelhalmen und Zwergbambus sein. Giese denkt an Tränende Herzen, Drachenschwänze, Salomonsiegel, Alpenveilchen und Herbstzeitlose. Darüber will sie Adlerfarn, Schilf, halbhohen Bambus mit palmenartigen Blättern und Sachalinknöterich („im Oktober weiß blühend“) setzen, dazwischen sind indisches Springkraut, Fenchel und Baldrian geplant. Noch höher ragen Hoher Bambus, Fächerpalmen und Essigbäume, die sich im Herbst in „fantastische Pink- und Scharlachtöne“ färben. Alles wird nachts angestrahlt.
Damit ihr Projekt nicht durch die „üblichen Begrünungsgewächse“ konterkariert werde, will sie Streifen und Baumscheiben gleichmäßig mit Präriegras bepflanzt.
Bürgermeister Friedrich Conzen kommentiert das Giese-Projekt: „Der Ernst-Reuter-Platz kommt. Das Projekt ist mit 183 260 Euro in dem Millionen-Etat für die Bänke enthalten. Die Stadtwerke wollen sich finanziell daran beteiligen. Das wird eine ordentliche Sache. Der Reuter-Platz ist der Eingang in die Innenstadt, da muss etwas getan werden. In den Fraktionen von CDU und FDP ist das Projekt durch.“