Ausverkauftes Event in Düsseldorf 12.000 Fans feiern das Final Four der Baller League
Düsseldorf · Das Phänomen Kleinfeld-Fußball begeistert die Massen. Fans aus ganz Deutschland waren für das Finale in den Dome gekommen.
Wie sehr die erste Saison der Baller League begeistert hat, war am Montagabend im PSD Bank Dome zu spüren. Rund 12 000 Fußball-Fans waren gekommen, das Final Four war damit ausverkauft. Nachdem die vergangenen elf Spieltage in Köln ausgetragen wurden, fand das Finale in Düsseldorf statt.
Im Final Four haben die besten vier Mannschaften der Baller League um den Meistertitel gespielt. Im ersten Halbfinale traten Calcio Berlin gegen die Las Ligas Ladies an, gecoacht wurden diese von Nico Heymer, Christoph Kröger und Niklas Levinsohn sowie Jule Brand und Selina Cerci. Denn das ist der Hintergrund der Baller League: Die neue Kleinfeld-Liga wurde im Januar von Mats Hummels und Lukas Podolski ins Leben gerufen. Im Fokus stehen innovative Regeln und Teams, die von prominenten Persönlichkeiten gemanagt werden. Gespielt wurde mit zwölf Teams, die jeweils eine eigene Identität und die große Fankultur Deutschlands widerspiegeln. Dass die Fans auch in Düsseldorf angekommen waren, war nicht zu überhören. Mit Fangesängen wurde es schon beim ersten Halbfinale laut: Quer durch den Dome feuerten die Fans von Calcio Berlin und Las Ligas Ladies ihre Teams an.
Ike, Glenn und Peter waren mit 260 Eintracht-Spandau-Fans angereist: „Zu Beginn der Saison haben wir die Organisation mit drei Leuten gemacht, jetzt mit fast 20.“ Schon fünf Wochen vor dem Finale hatten sie angefangen zu planen. „Wir wollen die Vereinsgründung starten und arbeiten mit der Eintracht zusammen, aber sind kein Teil davon. Mit finanziellen Mitteln könnten wir künftig auch mehr Banner und Co. bezahlen.“ Die drei sind bisher zufrieden mit der ersten Saison und freuen sich auf das, was mit der Baller League künftig noch kommt. Auch in den normalen Rängen feierten Fans die Baller League: „Wir waren jeden Montag in Köln dabei – von Spieltag eins an. Es macht super Spaß, die gesamte Saison lang und auch heute beim Final Four“, sagen Lara und Jessi aus Dortmund, die es mit den Las Ligas Ladies halten, das Team der beiden Bundesligaspielerinnen Jule Brand (VfL Wolfsburg) und Selina Cerci (1. FC Köln). „Ich war selber beim VfL Bochum und habe schon gegen beide gespielt“, sagt Jessi. Heute unterstützen sie das Team der beiden DFB-Spielerinnen in der Baller League, sind sogar im offiziellen Fanclub des Teams organisiert. „In der zweiten Saison sind wir in jedem Fall auch wieder dabei.“
Auch Coaches der anderen Teams, die es nicht ins Final Four geschafft hatten, waren extra nach Düsseldorf gekommen. So beispielsweise die Trainer von Beton Berlin, Kontra K und Felix Lobrecht, ließen sich das Event nicht entgehen. Auf wen die Fans jedoch vergeblich warteten, waren die Baller-League-Initiatoren Lukas Podolski und Mats Hummels. Keiner der beiden war vor Ort.
Im zweiten Halbfinale traten Streets United und Eintracht Spandau gegeneinander an. Erstere konnten sich mit 2:1 durchsetzen. Spandau-Team-Manager Hans Sarpei zeigte sich dennoch beeindruckt: „Eintracht Spandau hatte ja schon vorher durch den E-Sport-Bereich eine Fan-Szene, aber dass die auch hier live bei der Baller League so laut sind und uns anfeuern, ist schon krass. Das hab ich im Vorfeld nicht gedacht, und es ist schon sehr beeindruckend, was die Fans hier machen. Wir hätten den Fans gerne den Sieg geschenkt, aber so ist Fußball.“
Kurz vor dem großen Finale erwartete die Besucher noch ein Überraschungsgast: Marteria war für drei Songs in den Dome gekommen – und hatte direkt eine Premiere im Gepäck: Zum ersten Mal spielte er seinen Song „Maradona Shirt“ live: „Eine Weltpremiere nach 13 Jahren, den habe ich mir für heute Abend aufgehoben.“
Im Finale standen sich schließlich Calcio Berlin und Streets United gegenüber. In der zweiten Halbzeit konnten die Fans noch mehrere Tore sehen: Mit 5:7 gewann Streets United die erste Saison der Baller League.