Stadt stockt Prämie für Integrationspreis auf Ein wichtiges Signal für mehr Miteinander in Düsseldorf

Düsseldorf · Vier Projekte können sich über die Auszeichnung mit dem achten Düsseldorfer Integrationspreis freuen.

Viele Vertreter der Projekte waren in das Düsseldorfer Schauspielhaus gekommen. Miriam Koch (8. v. r.), Dezernentin für Kultur und Integration, würdigte gemeinsam mit Lambert Pechan (1. v. l.) und Mark Lammerskitten (6. v. l. - beide vom Lions Club Düsseldorf Carlstadt) die vier Organisationen.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Gleich zu Beginn der Verleihung des Düsseldorfer Integrationspreises hatte die Beigeordnete für Kultur und Integration Miriam Koch gute Nachrichten zu verkünden. „Die Stadt wird den bislang mit 10 000 Euro dotierten Integrationspreis für die künftigen Verleihungen aufstocken.“ Um welchen Betrag ließ die Dezernentin allerdings voererst noch offen. Die diesjährige Übergabe fand am Sonntagnachmittag zum achten Mal statt. Doch nicht wie gewohnt im Rathaus, sondern im Foyer des Schauspielhauses.

Ausgelobt wird der Düsseldorfer Integrationspreis vom Lions Club Düsseldorf Carlstadt in Kooperation mit der Stadt seit 2009 im zwei Jahresrhythmus. Damit zählt dieser Preis zu den schon lange bestehenden Kooperationen zwischen der öffentlichen Hand und einer privaten Organisation. Gemeinsam unterstützen Verein und Stadt damit Projekte, in denen sich Menschen auf besondere Weise für Integration engagieren.

Mehr als 160 Nationen leben in Düsseldorf. Sie bringen Vielfalt ins Stadtleben und verschiedenste Initiativen und Organisationen setzen sich für ein gutes Miteinander ein. Dieses Engagement soll nicht nur mehr wahrgenommen, sondern auch finanziell unterstützt werden, da sich viele dieser Projekte über Spenden finanzieren.

Die Jury hat aus 20 eingereichten Vorschlägen auswählen können

Entsprechend können Bürger und Mitarbeiter der Initiativen Vorschläge beim Lions Club Düsseldorf Carlstadt einreichen. In diesem Jahr musste eine Jury aus 20 eingereichten Vorschlägen auswählen. Nach einem gründlichen Auswahlverfahren hat sie sich schließlich für vier Bewerber entschieden. Zu den gleichwertigen Trägern des Hauptpreises gehören in diesem Jahr der vom Kreis der Düsseldorfer Muslime immer am Fronleichnamstag ausgerichtete Fußball-Cup, das Demokratieprojekt für Heranwachsende des Kultur- und Sportvereins Roma sowie der Mobile Escape Room der Jüdischen Gemeinde, der auf spielerische Weise Besonderheiten der jüdischen Kultur erklärt. Jedes dieser drei Projekt konnte einen Scheck in Höhe von 3000 Euro in Empfang nehmen. Die Jury vergab außerdem einen Sonderpreis für das Theaterprojekt „Daughters of the Future“, das sich über 1000 Euro Unterstützung freuen durfte.

Das Stadt:Kollektiv hatte die Organisation des Abends übernommen und sich kleine Überraschungen für die Gäste ausgedacht. So gab es zu Beginn einige Fragen zu beantworten, wie: „Fühlen Sie sich voll integriert?“, „Sprechen Sie mehr als zwei Sprachen?“ oder „Fühlen Sie sich vom Schauspielhaus repräsentiert?“ Wer mit Ja antworten konnte, sollte aufstehen, die anderen blieben sitzen. So bekam das an langen Tischen sitzende Publikum ein Gefühl dafür, wer mit ihm im Foyer des Schauspielhauses saß.

Es ging also nicht nur darum, das Engagement in ambitionierten Projekten zu ehren. Vielmehr sollte der Nachmittag ganz konkret im Zeichen eines guten Miteinanders stehen. So, wie es sich die Ausrichter des Integrationspreises eben auch für die Düsseldorfer Stadtgesellschaft insgesamt wünschen. Dafür hatte sich das Stadt:Kollektiv ein Kennenlernspiel ausgedacht, das die Menschen an den Tischen miteinander ins Gespräch bringen sollte.

Zum Abschluss der Verleihung waren Preisträger und Gäste eingeladen, das Stück „Dschinns“ anzuschauen. In ihm geht es um das Leben einer deutsch-türkischen Familie in rund drei Jahrzehnten.

(clhö)