Müll sammeln am Rhein Rhine-Clean-Up ruft zum gemeinsamen Aufräumen an den Flüssen auf

Düsseldorf · Tonnenweise gelangt Plastik und anderer Müll über die Flüsse in die Meere. Am 9. September wird in ganz Deutschland aufgeräumt.

10.09.2022, Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Es findet sich jede Menge Müll im Rahmen der Müllsammelaktion RhineCleanUp am Oberkasseler Rheinufer. Foto: Thomas Banneyer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Foto: dpa/Thomas Banneyer

Vor fünf Jahren wurde Rhine-Clean-Up als gemeinnütziges Unternehmen gegründet. Seitdem hat sich viel getan: Mittlerweile wird nicht mehr nur in Düsseldorf Müll gesammelt, sondern in ganz Deutschland an 27 Flüssen. Joachim Umbach, Initiator und Organisator, hofft daher bundesweit auf mindestens 40 000 Teilnehmer. „Wir stellen aber auch fest, dass es viele Gruppen gibt, die das ganze Jahr über sammeln“, sagt er. Das bestätigt auch Christian Stock, Vorsitzender der Kölner Organisation Krake, die dort Müll sammelt: „Es scheint mir für viele Menschen normaler geworden zu sein, sich zum Aufräumen in der Natur zu verabreden. Und dort liegt wirklich enorm viel rum, nicht nur an großem Müll, sondern vor allem auch viel Mikroplastik.“

Um diesem Problem noch mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen, gibt es den Aktionstag im Herbst, der in diesem Jahr am Samstag, 9. September, stattfindet. Bundesweit nehmen bislang über 700 Gruppen unterschiedlicher Größe teil, in Düsseldorf haben sich 40 Gruppen angemeldet. „Das sind zehn mehr als noch im vergangenen Jahr“, sagt Joachim Umbach, der auf gutes Wetter hofft.

Für die Teilnehmenden gibt es eine von Rhine-Clean-Up gestellte Ausrüstung, bestehend aus Handschuhen, Müllsäcken und Greifern. Die meisten werden postalisch verschickt. Am Donnerstag, 6. September, können aber auch noch Materialien in Hamm, Auf dem Draap 19, bei der Awista von 10 bis 14 Uhr abgeholt werden.

Auch spontane Teilnehmer können vorbeikommen und am Aktionstag selbst an drei Standorten ausgerüstet werden. Diese befinden sich an der Oberkasseler Brücke, am Rheinturm sowie am Hyatt Hotel im Medienhafen. Wegfallen wird allerdings die beliebte Anlaufstelle am Paradiesstrand. Durch die Fußgängerbrücke, die bis Ende des Jahres voraussichtlich gesperrt ist, könne man nur umständlich dorthin gelangen. „Aufgeräumt wird dort aber trotzdem, wie einige Gruppen bereits ankündigten“, erklärt Joachim Umbach. Mit dem Dreck-Weg-Tag im Frühjahr und dem Rhine-Clean-Up gebe es zwei Tage im Jahr, an denen ordentlich sauber gemacht werde.

„Aber auch beispielsweise im Rheinpark Golzheim wird es eine Materialausgabe von einer Gruppe geben“, sagt Joachim Umbach. Wichtig sei es für die bessere Planung allerdings, sich vorab unter www.rhinecleanup.org anzumelden. „Es gibt natürlich einige Sets auf Vorrat, aber wir wollen möglichst effizient arbeiten können.“ Die Greifer sollen danach gerne wieder abgegeben werden, damit die teuren Geräte wiederverwendet werden können. Die Handschuhe hingegen dürfen behalten werden.

Für das Einsammeln des Mülls ist schließlich die Awista zuständig. Viele Gruppen werden Saisontonnen verwenden, aber etwa an den zentralen Ausgabestellen wird auch ein kleines Fahrzeug stehen, das den gesammelten Müll mitnimmt. „In der Regel wird der Müll danach verbrannt. Wir streben zwar eine Mülltrennung an, die ist aber derzeit noch nicht möglich“, erklärt Umbach. Über die Jahre sind so mittlerweile bundesweit an den Hauptaktionstagen über 1000 Tonnen Abfall gesammelt worden. „Aber auch wir organisieren ganzjährig gegen Spende Clean-Ups für Firmen, da dürften noch mal 1000 Tonnen hinzugekommen sein“, führt Joachim Umbach weiter aus.

Neben Spenden durch solche Aktionstage für Unternehmen gibt es weitere Unterstützung. Hauptsponsor ist die Postcode-Lotterie. Außerdem ist Model Anna Hiltrop aktuell Botschafterin des Rhine-Clean-Ups: „Ich versuche, auch jüngere Menschen dazu zu animieren, aktiv zu werden und etwas für unsere Umwelt zu tun.“ Dabei gehe sie selbst mit gutem Beispiel voran.