Mehrgenerationenhaus in Düsseldorf-Garath Sabine Kopka vom „HellGa“ geht in den Ruhestand

Düsseldorf · Sabine Kopka hat das Mehrgenerationenhaus „HellGa“ federführend mit aufgebaut und später im SOS-Kinderdorf in Garath weitergeführt. Am Freitag geht sie in den Ruhestand – aber nicht so ganz.

Sabine Kopka wird am heutigen Freitag als Bereichsleiterin verabschiedet. Die 64-Jährige plant allerdings schon ein neues Projekt.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Sie ist aus den südlichen Stadtteilen gar nicht mehr wegzudenken. In Garath und Hellerhof ist sie so bekannt wie der sprichwörtliche „bunte Hund“: Sabine Kopka. Seit Jahrzehnten engagiert sie sich in fast allen sozialen Bereichen, anfangs ehrenamtlich, dann mit einem kleinen Job und zuletzt als Bereichsleiterin des SOS-Kinderdorfs in Garath Süd-Ost.

Als Bereichsleiterin hatte die 64-Jährige am Donnerstag ihren letzten Arbeitstag. Und beim Sommerfest am heutigen Freitag ab 15 Uhr von SOS wird sie offiziell in den Ruhestand verabschiedet. Doch Sabine Kopka wäre nicht Sabine Kopka, wenn sie ab sofort die Füße hochlegen und nur noch ihren Hobbys frönen würde. Selbstverständlich mache ich weiter“, sagt sie, kaum dass das Gespräch begonnen hat. „Nur mit weniger Arbeitszeit.“

Sie will also kürzertreten. Schwer zu glauben bei der Frau, die seit rund 30 Jahren aktiv ist, ob am Wochenende, am späten Abend oder wann immer. Sie ist immer ansprechbar. Und jetzt Rente mit 64? „Ich kann ein Jahr früher aufhören, weil ich 43 Jahre gearbeitet habe“, sagt sie.

Sabine Kopka kommt ursprünglich aus dem IT-Bereich, ist von Haus aus Systemanalytikerin mit Schwerpunkt Management. Das wiederum kam ihr zuletzt in ihrem Job zugute. Kopka war für das öffentliche Angebot im Mehrgenerationenhaus zuständig. Und begonnen hat diese Geschichte vor mehr als 2 Jahren mit dem Mehrgenerationenhaus „HellGa“ (das steht für Hellerhof und Garath). Ein Projekt, das Hilfestellungen gab, das Treffpunkt war, das Kinderbetreuung anbot, das Senioren betreute, das sich immer weiterentwickelte und wuchs und wuchs. Kopka zeigte ehrenamtliches Engagement, war aber weiter in der Projektentwicklung tätig. Das war 2002. Vier Jahre später gab sie ihren gut dotierten Job auf und wurde eine von drei fest angestellten Mitarbeiterinnen bei „HellGa“. „Die Menschen waren mir wichtig“, sagt sie, „und Projektentwicklung mein Thema.“ Sie war erfolgreich, 2014 hatte „HellGa“ 30 Mitarbeiter mit (meist kleinen) Arbeitsverträgen. Schon ein Jahr zuvor begannen erste Kooperationen mit SOS-Kinderdorf, und daraus entwickelte sich die Idee, sich zusammenzutun. SOS wollte das Grundstück, an der Ricarda-Huch-Straße, wo „HellGa“ aktiv war, von der dortigen evangelischen Kirchengemeinde kaufen. Konkrete Pläne gab es schon. Jeder Raum war bereits eingeteilt, sogar jede Tür. Doch dann kam alles anders. Die Gemeinde zog es plötzlich vor, an die Caritas zu verkaufen, die dort das neue Hildegardisheim errichtete.

Eine unschöne Zeit für Kopka und alle Beteiligten, denn sie hatten fest auf den Standort gesetzt. Ein erbitterter Kampf begann. Doch heute sagt Kopka: „Es ist alles gut, wie es gekommen ist.“