Stadtteilfest in Düsseldorf Wir-Gefühl an der Luegallee

Düsseldorf · Der Verein „Wir in Oberkassel“ organisiert seit 26 Jahren das Luegalleefest. Am Sonntag gab es auf beiden Seiten der Einkaufsmeile und in den Nebenstraßen viele Aktionen, Gastro-Angebote, Musik und einen verkaufsoffenen Sonntag.

Das Fest rund um die Luegallee am Sonntag war gut besucht.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Traditionell am letzten Ferienwochenende steigt das große Straßenfest auf der Luegallee. Parallel dazu war in Oberkassel verkaufsoffener Sonntag. Auch das Wetter spielte mit, nachdem es die ganze Nacht in Strömen geregnet hatte, beruhigte die Veranstalter von „Wir in Oberkassel“ am Morgen der Blick auf die Wetter-App. Kurzzeitig kamen Erinnerungen an das große Jubiläumsfest im letzten Jahr hoch, als die Luegallee ihr 125. Bestehen feierte und der Dauerregen viele Besucher lieber zu Hause bleiben ließ.

Der Sonntag bot diesmal angenehme Temperaturen. Am Mittag pünktlich zum Start des Festes ließ sich dann auch endlich die Sonne blicken. Optimale Bedingungen also, um sich, das Viertel und den Sommer noch einmal so richtig zu feiern. Und das können die Oberkasseler mit viel Musik, buntem Programm und vielen Aktionen. Am Glücksrad drehen für einen guten Zweck war zum Beispiel so eine Aktion. Das geht seit zwölf Jahren schon am Stand neben dem Barbarossabrunnen der Zahnarztpraxis von Beate Jürgens und ihrem Team. Jürgens sieht es nicht nur als eine „wunderbare Gelegenheit, persönliche Beziehungen zu knüpfen“ und Patienten auch mal außerhalb der Praxis zu begegnen. Das umtriebige Team spendet den Erlös der Glücksradaktion an die Kinderhilfsprojekte „Flying Hope“ und „Sterntaler“ in Düsseldorf. Auch die Erlöse der großen Tombola kommen dem Verein „Flying Hope“ zugute, der sich für schwerkranke Kinder engagiert.

Musikalisch war um den Brunnen am Barbarossaplatz auch einiges los. Zum Beispiel mit Dieter Grosche und seiner Band, die ihren mitreißenden Sound als „PowerKraut Jazz“ beschreiben und diesmal mit einer Sousaphon-Spielerin auf der Bühne standen. Auf der anderen Seite des Platzes sorgte Gitarrist und Sänger Riccardo Doppio mit Evergreens für Urlaubsstimmung. Schnell waren die Tische rundum besetzt. Die Menschen genossen das entspannte Ambiente bei italienischen und französischen Spezialitäten.

Viele Geschäfte lockten mit Rabatten bis zu 50 Prozent

Wer es lieber etwas rustikaler mochte, konnte sich in der Dominikanerstraße am Stand der Neanderthaler Grillhöhle oder mit Pizza stärken. Gourmets hatten die Gelegenheit bei Le Soupe französische Feinkost zu kosten.

Ab 13 Uhr beteiligten sich auch die Geschäfte rund um die Luegallee beim verkaufsoffenen Sonntag am Fest. Die Buchhandlung Gossens, bekannt für ihre themenbezogenen Schaufenster, hatte eines davon zur Columbusstraße dekoriert. Dazu hat der Comiczeichner und Illustrator Tobi Dahmen eine Grafik Novel gestaltet, die „Eine Familiengeschichte 1935 – 1945“ an der Columbusstraße erzählt, die er anhand von Briefen seines Vaters, der dort aufwuchs, rekonstruierte.

Viele Geschäfte lockten mit satten Rabatten bis zu 50 Prozent. Es lohnte sich dabei auch mal in die Seitenstraßen zu bummeln. Da gab es zum Beispiel Vintage Mode und Möbel zu entdecken, die das Publikum in einem schmalen Durchgang bis in den Hinterhof eines Hauses in der Cheruskerstraße zogen. „Wir sind erst vor einem Jahr nach Düsseldorf gezogen“, erzählt Sandro Ribissi und verrät: „Die Straßenfeste sind eine gute Gelegenheit für uns, die verschiedenen Stadtteile besser kennen zu lernen.“ Seine Frau hat sich in eines der Kleider verliebt, die auf einer Stange auf neue Trägerinnen warten. „Ich mag es durch die Geschäfte zu bummeln, um mich von ihrem Sortiment inspirieren zu lassen“, schwärmt sie und fügt hinzu: „Aber sowas wie hier, im Hinterhof als Pop-up, liebe ich ganz besonders.“

Anwohner machten ebenfalls beim Luegalleefest mit und gaben dem ganzen noch einmal einen persönlichen Touch. Etwa beim Hinterhof-Flohmarkt, den eine Hausgemeinschaft organisiert hatte und bei dem auch Kinder ihre Spielsachen anbieten konnten. Für Kids war sowieso einiges los auf der Luegallee. Neben einer Hüpfburg konnten sie am historischen Schulbus der International School on the Rhine (ISR) in die Virtual Reality eintauchen oder ganz analog Postkarten gestalten.

Außerdem beriet der E-Bike Spezialist von der Fahrrad-Ecke in allen Fragen rund um den Elektro-Drahtesel. Sebastian Niehmann trägt sich schon länger mit dem Gedanken, sich ein E-Bike zuzulegen. „Eine gute Gelegenheit, sich mal unverbindlich zu informieren“, findet der 65-jährige, der gemeinsam mit seiner Partnerin gerne längere Radtouren macht.