Martinsfreunde Bilk hatten die Ausstellung organisiert Martinsfreunde Bilk zeigen 380 selbst gebastelte Laternen
Düsseldorf · In der St.-Martin-Kirche in Bilk waren 380 Laternen aus acht Schulen, zwölf Kitas sowie zwei Altenheimen zu sehen.
Die Kinder im Forum der St.-Martin-Kirche in Bilk sangen mit Kantor Ulrich Karg inbrünstig Martinslieder. Sie waren jahreszeitlich korrekt eingestimmt, hatten sie vor den Liedern doch die Ausstellung der Martinsfreunde Bilk mit 380 selbst gebastelten St. Martins-Laternen bewundert. Dort waren 380 Leuchten aus acht Schulen, zwölf Kitas sowie zwei Altenheimen (Hubertusstift, St. Martin) zu sehen. „2019 haben wir diese Art der Ausstellung zum letzten Mal in der Friedenskirche gemacht. Dann machte uns Corona einen Strich durch die Rechnung“, erläutert Martin Kramp, Vorsitzender der Martinsfreunde Bilk, die die Ausstellung organisieren.
„2020 waren die Lampen in den Schaufenstern der Geschäfte entlang der Loretto- und Gladbacher Straße sowie der Bilker Allee zu sehen. Jetzt endlich können wir alles wieder kompakt an einem Ort zeigen.“ Das gab auch den Senioren aus den Stiften die Gelegenheit, im Forum vorbeizuschauen, Kaffee zu trinken und mit dem Kantor Martinslieder zu singen.
Vorgaben für den Bau der Laternen machten die Martinsfreunde nicht; die Kids und die Senioren konnten ihrer Fantasie freien Lauf lassen. So war eine unendlich scheinende Kreativität von kugeligen Fischen, über Spinnen, Radschlägern, Hexen, Eulen bis hin zu figürlichen Darstellungen eines im Sturm reitenden St. Martins zu sehen. „In den Jahren zuvor hat eine Jury die schönsten Martinslampen prämiert. Diesmal verzichten wir darauf. Aber wir werden zwei Sonderpreise für die besten Gruppenarbeiten vergeben“, erläutert Kramp. „Jede Klasse, jede Kita-Gruppe bekommt eine Box mit Spielsachen und Büchern.“ Darüber hinaus erhielt jeder Martinslampenbastler als Anerkennung für die Arbeit einen Apfel. „Früher gab es für jedes Kind eine Tafel Schokolade. Aber das wird inzwischen von einigen Eltern nicht mehr so gerne gesehen“, sagt Kramp lächelnd. „Man muss eben mit der Zeit gehen.“ Das taten die Martinsfreunde auf einem anderen Gebiet bereits vor vier Jahren. Damals haben sie sämtliche Leuchtmittel, die die Laternen von innen heraus so stimmungsvoll erstrahlen lassen, auf energiesparende LED-Lichter umgestellt.
Und die veränderten Blickwinkel auf die Gegebenheiten der Zeit führten auch zu Veränderungen der Ausgangsmaterialien für die Lampionbildner. So war der Stamm einer Fliegenpilz-Laterne aus einer kleinen Plastikflasche geformt, und eine Klasse hat als Basismaterial geleerte Getränkeverbundkartons oder Tetrapacks verwendet. Das Motto lautete „Alle unter einem Dach“, und weil die Tetrapacks irgendwie aussehen wie Hochhäuser, wurden Fensteröffnungen in das Material geschnitten, von innen mit selbstgemalten Fahnen verschiedener Nationen beklebt und fertig waren die motto-konformen Martinsleuchten. Auch eine Art von Recycling.
Alle Laternen waren zwei Tage im Forum der Bilker Kirche zu besichtigen. Der große Auftritt folgt aber noch: Am 10. November werden sie alle beim St. Martinsumzug in Bilk ihrer eigentlichen Funktion zugeführt. Erstmals seit 25 Jahren wird Martin Kramp nicht als Bischof Martin hoch zu Ross sitzen. „Ich habe mir bei einem Unfall das Wadenbein gebrochen“, sagt der Martinsfreunde-Vorsitzende. Mit der Orthese am Fuß kommt er in keinen Reitstiefel. Also übernimmt Ingo Kellner die Bischofsmütze und den Bischofsstab von Kramp. Die Bilker Martinsfreunde werden beim Martinszuge vom St. Sebastianus Schützenverein Bilk und den Düsseldorfer Verkehrskadetten unterstützt.