SWD baut für 32 Millionen Euro 91 Wohnungen in Benrath Offizieller Startschuss für Einzug
Düsseldorf · In den nächsten Tagen beziehen die Mieter die 91 Wohnungen der städtischen Wohnungsbautochter SWD in Blickweite des Benrather Schlosses. Zu ihnen gehören Familie Wolff sowie Mitglieder des Mehrgenerationenwohnprojektes.
Am Karsamstag soll es für Familie Wolff ins neue Zuhause in dem neuen Wohnquartier der städtischen Wohnungsbautochter SWD auf dem Grundstück zwischen Hospital- und Benrodestraße gehen. Mit einem fünf Monate alten Baby wahrlich anspruchsvoll, aber der Weg ist nicht so weit. „Wir wohnen derzeit nicht weit von hier. Und unsere Freunde können uns Karsamstag helfen.“
Das Paar freut sich auch schon auf die neue Nachbarschaft, die sukzessive ab dem kommenden Wochenende in die insgesamt 91 Wohnungen einziehen wird. Angesprochen hatte sie bei der Wahl ihrer neuen Lebensmitte auch, dass in 61 Einheiten in den insgesamt sechs Mehrfamilienhäusern Mitglieder des Vereins „Gemeinsam leben am Schloss Benrath“ einziehen, die nun endlich dort ihr Mehrgenerationenwohn-Projekt in die Tat umsetzen können. Auch Familie Wolff hatte sich dafür interessiert: „Doch wir waren zu spät dran.“ Nun wollen sie so Kontakt zu dem Verein suchen.
Ein Verein setzt dort sein Mehrgenerationen-Projekt um
Zu dem gehört auch Brigitte Krall, die 2015 zu den Vereinsgründern gehörte. Sie zieht kommenden Samstag ein. Küche und Kleiderschrank stehen schon. Nun wird noch überlegt, ob alle Möbel mit umziehen und wenn nicht, was damit geschehen soll. Aber lange nicht alle, die damals bei der Vereinsgründung oder gar bei der Demo noch einige Jahre vorher mit dabei waren, ziehen nun auch in das helle und schmucke Quartier ein.Im Jahr der Vereinsgründung wurde auch entschieden, dass die SWD das Projekt bauen wird, das größte – sowohl vom Bauvolumen als auch von den Kosten von 32 Millionen Euro – was die städtische Wohnungstochter bislang umgesetzt hat. Und das sowohl im Zeit- (2,5 Jahre) als auch im Kostenrahmen, sagt SWD-Geschäftsführer Klaus Feldhaus beim offiziellen Startschuss für den Bezug. Gleichzeitig konnte er am Montag eine „Vollvermietung“ vermelden in dem Mix aus geförderten, preisgedämpften und frei finanzierten Wohnungen. Für Letztere werden pro Quadratmeter 13,50 Euro Kaltmiete aufgerufen.
Ins Quartier integriert ist auch eine Seniorenwohngruppe der Arbeiterwohlfahrt (Awo). Platz ist für acht Personen, gestartet wird zum 1. Mai zunächst mit vier Bewohnern, damit sich alle erstmal in Ruhe einleben können. Das gilt sowohl für die Senioren als auch die Alltagsbetreuer, von denen eine oder einer rund um die Uhr vor Ort sein wird, berichtet Awo-Geschäftsführer Jürgen Jansen und fügt an, dass es noch ein paar wenige freie Plätze gibt. Voraussetzung ist eine Pflegestufe (zwei oder höher) sowie ein Wohnberechtigungsschein.
Kapelle des alten Hospitals ist
ein zentraler Punkt des Quartiers
Ein zentraler Punkt des Quartiers ist die Kapelle des alten Hospitals, das für den Neubau weichen musste. Den Sakralbau musste die SWD erhalten, weil dieser samt Inventar unter Denkmalschutz steht. Dort, wo dieser früher mit dem alten Krankenhaus verbunden war, ist nun ein kleiner Vorbau mit Eingang integriert, der draußen mit Holz abgesetzt ist. Vier Interessenten für die künftige Nutzung gibt es nach Angaben von Klaus Feldhaus: „Ich gehe davon aus, dass wir in zwei Monaten wissen, wer dort neuer Mieter wird.“
Besonders stolz ist man bei der SWD auf den Spielplatz, der Richtung Benrather Schlossallee liegt und der mit seinen Farben rosa und weiß die der benachbarten Schlossfassade aufgreift. Der gesamte Innenbereich, den übrigens auch Nicht-Mieter werden queren können, soll – außer in Ausnahmen wie Aus- und Einzug – frei von Fahrzeug-Verkehr bleiben. Unter den Häusern gibt es eine Tiefgarage mit 57 Pkw-Stellplätzen, die für 60 Euro pro Monat zu mieten sind. Zehn von ihnen können nach aktuellem Stand mit einer Wallbox für ein E-Auto ausgestattet werden. Außerdem wird es 270 Stellplätze für Fahrräder geben. Und am Ausgang Hospitalstraße gibt es eine Paketstation, die alle gängigen Paketdienstleister nutzen können. An Ostern soll dann auch der Gemeinschaftsraum das erste Mal genutzt werden. Ein Mieter hatte die Idee, zu einem gemeinsamen Brunch zu laden.