Sohn möchte Blumenstand weiterführen Carlsplatz-Urgestein Gertrud Röckrath ist gestorben

Düsseldorf · Die bekannte Blumenfrau vom Carlsplatz ist gestorben. Seit etwa 70 Jahren gehörte Gertrud Röckrath zu dem Markt. Ihr Sohn möchte erst mal weitermachen.

Gertrud Röckrath hat über 70 Jahre Blumen auf dem Carlsplatz verkauft. Nun ist sie im Alter von 88 Jahren gestorben.

Foto: RP/mivi

(anbu) Auf dem Carlsplatz kannte sie jeder und sie kannte jeden: Blumenfrau Gertrud Röckrath ist im Alter von 88 Jahren kürzlich verstorben. Sie hinterlässt ihre Söhne Klaus und Heiner. Rund 70 Jahre lang stand Gertrud Röckrath auf dem Carlsplatz und hat dort Blumen verkauft – bis zum Schluss, wie ihr Sohn Klaus Röckrath im Gespräch sagt. „Sie war immer auf dem Markt, bis zur letzten Sekunde.“

So ist Röckrath quasi mit dem Carlsplatz aufgewachsen, obwohl seine Mutter auch jahrzehntelang alleine dort stand. Die Familie hätte bereits viele Anrufe und Nachrichten erreicht, in denen Menschen ihr Beileid ausdrückten. Viele Leute erzählten, sie seien auch immer wieder wegen seiner Mutter zum Carlsplatz gekommen.

Eine Düsseldorferin meldete sich mit einer rührenden Mail: „Sie war selbstbewusst, lebensklug, bodenständig, aber auch resolut und mit herbem Charme ausgerüstet. Sie schien irgendwie unverwüstlich und saß noch putzmunter vor zwei Wochen in ihrem Blumenstand – wahrscheinlich konnte sie sich ihr Leben ohne ein Wirken auf dem Markt nicht vorstellen.“

Nun möchte Röckrath das, was seine Mutter dort aufgebaut hat, weiterführen. So gut es gehen wird. „Wir möchten weiter regionale Blumen anbieten, aber keinen großen Stand betreiben“, sagt Klaus Röckrath. Wenn es möglich ist, soll der Stand freitags und samstags geöffnet sein. „Wir sind gerade noch in der Findungsphase, weil es noch so frisch ist. Aber es wäre schön, wenn wir das noch ein paar Jahre weiter fortführen könnten – so, wie sie es gemacht hat.“ Dabei soll es weiterhin frische und saisonale Blumen von Gärtnern auf dem Carlsplatz geben.

Den Stammkunden wird Gertrud Röckrath sicherlich fehlen. In der Traueranzeige beschreibt Röckrath die Art seiner Mutter als „rheinische Frohnatur und schroffe Herzlichkeit“. Egal bei welchem Wetter habe sie die Blumen auf den Markt gebracht. Ihr sei es dabei nie um das große Geld gegangen: „Ihr war immer wichtig, auf dem Markt bei den Leuten zu sein.“

(anbu)