Baustelle rund ums Freibadbecken Bau des Benrather Bades verzögert sich
Benrath · Im Auftrag der Bädergesellschaft wird an der Regerstraße ein Kombi-Bad gebaut. Der neue Eröffnungstermin freut allerdings nur Hartgesottene.
Im Herbst 2022, so die aktuelle Planung der Bädergesellschaft Düsseldorf, soll in Benrath das neue Schwimmbad eröffnet werden. Bis dahin gibt es noch viel zu tun. Momentan liegt das Freibadbecken, das erhalten bleiben soll, mitsamt Sprungturm und Wasserrutsche etwas verloren zwischen Baggern, Kränen und Baugruben. Eine Vorstellung, wie das neue Benrather Schwimmbad einmal aussehen wird, bekommt der Passant lediglich von den Animationen, die entlang des Bauzauns aushängen.
Doch es hat sich auf dem Gelände an der Regerstraße schon einiges getan, seit im Februar 2020 Roland Kettler, bis Ende März noch Geschäftsführer der städtischen Bädergesellschaft, deren Aufsichtsratsvorsitzender Peter Schwabe und der damalige Oberbürgermeister Thomas Geisel den ersten Spatenstich vorgenommen haben.
Das neue Benrather Schwimmbad wird ein sogenanntes Kombi-Bad mit Außen- und Innenbecken. Wie auch die anderen im Bau begriffenen Schwimmbäder Düsseldorfs soll es einen thematischen Fokus haben, der in diesem Fall auf Gesundheit und Wellness liegen soll. Geplant sind unter anderem ein 25-Meter-Becken mit Sprunganlage, ein Lernschwimmbecken, ein Vitalwarmwasserbecken mit Massagedüsen und Wasserattraktionen, ein Sole-Außenbecken, einen Whirlpool und ein Kleinkinderbecken.
Wo dies alles im Laufe der kommenden anderthalb Jahre entstehen soll, befindet sich derzeit noch eine Baugrube. Die Bestandsgebäude auf dem früheren Freibadareal wurden zurückgebaut, parallel zu den Erdbauarbeiten wurde das Gelände an Strom, Wasser und Fernwärme angeschlossen. Momentan laufen die Rohbauarbeiten für das neue Hallenbad, das Sockelgeschoss wächst Stück für Stück. Außen wird der Bau das Umkleide- und Technikgebäudes vorbereitet.
Beim ersten Spatenstich war verkündet worden, dass mit einer Fertigstellung Anfang des Jahres 2022, vielleicht sogar noch 2021, zu rechnen sei. Dieser Termin kann, so die Bädergesellschaft nicht eingehalten werden. Grund für die Verzögerung sind Altlasten im Boden, die während der Arbeiten entdeckt wurden. Dabei handelt es sich um verschiedene Materialien des Vorgängerbaus. Diese sorgten für eine Verzögerung der Bauzeit um etwa weitere drei Monate.
Benrather werden zwei weitere Jahre kein Freibad haben
Als 2017 die ersten Pläne für den Bad-Neubau vorgestellt wurden, war die Stadtspitze optimistisch, dass schon 2020 wieder Schwimmer an der Regerstraße wieder ins Wasser hätten springen können. 2019, als das Bad auch im Februar schloss, war die Rede von einer Eröffnung im Herbst 2021 die Rede. Jetzt ist daraus Herbst 2022 geworden und die Benrather werden weitere zwei Jahre ohne Freibad auskommen müssen.
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Kosten und die Fertigstellung können bisher nicht vollständig vorhergesagt werden, bisher gab es jedoch abgesehen von den üblichen Sicherheitsregelungen auf der Baustelle keine nennenswerten Einflüsse. Und auch kostentechnisch ist der Neubau des Benrather Schwimmbads im Plan: knapp 28 Millionen Euro hatte der Stadtrat im Dezember 2019 als Budget festgelegt, nach Angaben der Bädergesellschaft liegt das Projekt in diesem Rahmen – allerdings werden die Kosten für die Entsorgung der Altlasten noch ermittelt, sie sollen vom Rat getrennt budgetiert werden. Gegenfinanziert wird der Schwimmbadbau zum Teil durch den Verkauf des westlichen Teils der alten Hallenbad-Anlage. Das Neusser Architektenbüro Wienstroer errichtet dort für die Rheinwohnungsbau 117 Wohnungen.
Wenn das Kombi-Bad dann im Herbst kommenden Jahres öffnet, wird es für die Besucher auch ein Wiedersehen mit einigen liebgewonnen Einrichtungsgegenständen des abgerissenen Stadtbades geben, wie dem Delfin-Brunnen des Remscheider Künstlers Max Kratz. Auf Anfrage eines Kunstinteressierten hat die Bädergesellschaft zugesichert, dass die Aufstellung des Brunnens in dem neuen Kombi-Bad auch unter der neuen Geschäftsführung vorgesehen ist. Die Kunstkommission hat dem Bürger zudem mitgeteilt, dass sie alle Kunstwerke von Kratz im Blick haben werde.