Radwege in der Stadt Radfahrer geben Düsseldorf schlechte Noten

Düsseldorf · Im Vergleich zur Befragung, die der ADFC vor zwei Jahren gemacht hat, konnte sich die Stadt kaum steigern. Kritisch bewerteten die Teilnehmer das Sicherheitsgefühl.

Kritisiert wurde etwa, dass Fahrradwege vor allem an Kreuzungen gerne im Nichts enden, so wie am Worringer Platz.

Foto: Holger Lodahl

Düsseldorf bekommt wieder einmal keine guten Noten von Radfahrern. Alle zwei Jahre fragt der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC), wie zufrieden oder unzufrieden die Radfahrer in ihren Städten in Deutschland sind. Für die Landeshauptstadt gab es dieses Mal die Schulnote 4,1 – eine minimale Steigerung zur letzten Umfrage, vor zwei Jahren gab es die Note 4,2. Damit landet Düsseldorf unter den 14 Großstädten ab 500 000 Einwohnern erneut nur im unteren Drittel, klettert aber von Platz neun auf Rang acht.

3052 Düsseldorfer haben an der Umfrage teilgenommen, 1000 mehr als noch bei der vergangenen Befragung. „Der Zuwachs zeigt, dass das Interesse am Thema Fahrradfahren in der Bevölkerung stark gestiegen ist“, sagt Lerke Tyra, stellvertretende Vorsitzende des ADFC Düsseldorf, die die Auswertung so zusammenfasst: „Radfahren in Düsseldorf wird weiterhin als stressig bewertet.“ Die Note passe zum schleppenden Umsetzungstempo der geplanten Radwege-Maßnahmen, findet Tyra, die bedauert, dass sich gerade in den Kategorien, die in den letzten Jahren schon schlecht abgeschnitten haben, nicht viel getan hat. Die größten Schwächen liegen bei fehlenden Kontrollen von Radweg-Parkern, der schlechten Führung an Baustellen sowie bei der mangelnden Breite von Radwegen und bei Ampelschaltungen, die ein zügiges Fahren verhindern. Für das Sicherheitsgefühl gibt es die Note 4,7, der Spaßfaktor bekommt eine 4.

Auf der Positivseite stehen die gute Verfügbarkeit von Leihrädern und die Möglichkeit, dass Radfahrer Einbahnstraßen auch in Gegenrichtung befahren dürfen. Punkten kann Düsseldorf auch bei den Zusatzfragen zu „Corona und Radfahren“: Die Landeshauptstadt liegt im Vergleich zu ihrem Gesamtergebnis um fast eine Note höher (3,19) und landet damit auf Platz drei hinter Berlin und München. Mehrfach kommentierten Umfrageteilnehmer, dass das Radfahren besonders viel Spaß mache, weil weniger Autos unterwegs seien.

Die Erkenntnisse aus dem ADFC-Fahrradklima-Test nutzen Verkehrsplaner und Politiker, um die Radverkehrs-Infrastruktur weiter auszubauen. „Dabei müssen vor allem lückenlose, sichere und komfortabel zu fahrende Achsen quer durch die Stadt errichtet werden“, sagt Lerke Tyra.