Aktionstag in Düsseldorf-Gerresheim Ein großes Fest für die Heyestraße

Düsseldorf · Mit großem Engagement veranstalteten Unternehmer, Nachbarschaftsinitiativen und Kirchen einen Aktionstag. Es gab auch Livemusik und Workshops. Das Fest wird offenbar immer beliebter.

Susanne Gruppe von der Aktionsgemeinschaft St. Martinus malte und bastelte mit Kindern wie hier mit der sechsjährigen Chiara. Anlass war der Aktionstag Heyestraße-Süd.

Foto: Anne Orthen (orth)

Die Heyestraße ist für viele Menschen sicher nicht die schönste Einkaufsstraße Düsseldorfs. Trotzdem überrascht die Vielfalt des Angebots. Ein Foto-Geschäft ist an der Heyestraße zu finden sowie eine Änderungsschneiderei, ein Schumacher, eine Mal- und eine Musikschule, Imbisse, Restaurants und Supermärkte. Eben diese Vielfalt feierten am Samstag 24 Geschäftsleute an der Heyestraße-Süd. „Das sind fünf mehr als bei der Premiere des Heyestraßen-Aktionstages im vergangenen Jahr“, sagte Claudia Bargmann, die als Zentrenmanagerin die Fäden in der Hand hielt. „Das Fest beginnt, sich zu etablieren“, meinte Bargmann. „Und es ist erfolgreich. Mich haben schon einige Leute nach dem Aktionstag 2024 gefragt.“

Nicht nur Geschäftsleute machten mit, sondern auch Kirchen, Aktionsgemeinschaften und die Nachbarschaftsinitiative „HeyHeye“ – Axel Rapp und seine Mitstreiter wollten so Lichtpunkte gegen den Abwärtstrend der Straße setzen, wie er sagt. Das „HeyHeye“-Team sammelt Wünsche der Besucher, die an die Lokalpolitik gehen. „Uns wird viel Wohlwollen von Bezirksbürgermeisterin Maria Icking und ihren Stellvertretern Ingolf Rayermann und Julian Deterding entgegengebracht.“

Auch diese Stadtteilpolitiker haben die Notwendigkeit erkannt, der Heyestraße unter die Arme zu greifen. „Viele Hoffnungen der Heyestraßen-Anlieger haben sich nicht erfüllt. Beispielsweise steht das Glasmacherviertel immer noch nicht und damit fehlt eben auch die Kaufkraft der dort immer noch nicht lebenden Menschen“, verdeutlicht die Bürgermeisterin des Stadtbezirks 7 (Gerresheim, Grafenberg, Ludenberg, Hubbelrath, Knittkuhl). „Im besten Fall organisieren sich die Geschäftsleute an der Heyestraße in einer Initiative, die demnächst solche Feste selbstständig organisiert.“ Denn es ist aktuell wohl unwahrscheinlich, dass das Zentrenmanagement Düsseldorf Heyestraße-Süd im nächsten Jahr noch existiert. „Die Finanzierung des Zentrenmanagements erfolgt über Landesmittel, diese Förderung läuft zum Jahresende aus“, sagt Icking. „Der Antrag auf Verlängerung ist an der ersten Hürde gescheitert, aber die Stadt hat großes Interesse daran, dass die Förderung verlängert wird.“

Viele freuten sich über das Fest. So wie Martin Schröder vom Klavierhaus Schröder. „Wir sind seit nicht einmal zwei Jahren an der Heystraße, aber zum zweiten Mal beim Fest dabei. Es ist wichtig, positive Augenblicke auf die Straße zu bringen, aber es ist schwierig“, meint der Klavierbaumeister. „Es ist nicht unser erstes Ziel, durch den Aktionstag ein Klavier mehr zu verkaufen, sondern es ist ein Bekenntnis zum Standort und damit zur Standortpolitik. Auch der Bastelladen von Barbara Küster beteiligte sich zum zweiten Mal. „Wir sind mit unserem Angebot prädestiniert für Kinder und basteln Halloween-Ketten“, sagte sie. Sie bemerkte, wie der Aktionstag die Bekanntheit ihres Geschäftes fördert. „Es waren schon einige Leute bei mir, die sich gewundert haben, dass es hier einen Bastelladen gibt.“

Ob diese Aktion aber längerfristige Effekte erziele, sei „unheimlich schwer“ zu messen. Der Tag selber war positiv: „Mir haben einige Geschäftsleute zurückgespiegelt, dass mehr Menschen auf der Heyestraße unterwegs waren als beim Aktionstag im Vorjahr.“ Der Aktionstag etabliere sich langsam, beobachtet auch Barbara Küster.