Konflikt FiftyFifty und Ordnungsamt in Düsseldorf liegen weiter im Clinch

Düsseldorf · Der Konflikt zwischen Obdachlosenzeitung und Ordnungsamt in Düsseldorf brodelt schon seit Monaten. Nun geht es um aggressives Betteln.

Der Konflikt zwischen Ordnungsdienst und dem Obdachlosenmagazin scheint nicht zur Ruhe zu kommen.

Foto: Melanie Zanin

Schon seit Monaten liegen die Obdachlosenzeitung „FiftyFifty“ und das Ordnungsamt im Clinch. Im Februar organisierte das Magazin vor dem Rathaus eine Demonstration, um dagegen zu protestieren, dass Wohnungslose vom Ordnungsamt angeblich schikaniert werden, immer wieder von der gleichen Streife. Am Mittwoch geht der Streit vor dem Amtsgericht weiter. Dort muss sich ein FiftyFifty-Verkäufer verantworten, weil er angeblich „aggressiv gebettelt“ hat.

Wie Julia van Lindern von FiftyFifty berichtet, habe man sich in mehreren Fällen vor Gericht durchgesetzt. So wurde das Verfahren wegen Körperverletzung und Beleidigung gegen Streetworker Oliver Ongaro gegen Zahlung einer Geldauflage von 500 Euro eingestellt. Ein Freispruch war das allerdings nicht.

Eingestellt worden sei auch das Verfahren gegen einen Obdachlosen, der im Hofgarten eine Plane zwischen zwei Ästen gespannt hatte, um sich vor Regen zu schützen. Dafür sollte er 35 Euro zahlen. Der OSD soll dem Mann den  Betrag aus seiner Geldbörse genommen haben. Und zusätzlich 28,50 Euro als so genannte Sicherheitsleistung.

Die Beschwerden von FiftyFifty richten sich vor allem gegen zwei OSD-Mitarbeiter, die immer wieder in den Akten auftauchen. Weil FiftyFifty-Geschäftsführer Hubert Ostendorf die Namen der beiden mehrfach bei Protestaktionen nannte, wird auch gegen ihn ermittelt. Fiftyfifty fühlt sich im Recht, weil alle Bescheide auch von dem Duo unterschrieben worden sind.

Ordnungsdezernent Christian Zaum hatte schon bei der Demo erklärt, dass es sich um zwei Mitarbeiter handelt, deren Dienstbezirk in der Innenstadt liegt. Er war am Montag nicht zu erreichen.