Interview Bauarbeiten des Gemeindezentrums für St. Matthäus in Garath beginnen

Düsseldorf · Zehn Jahre nach dem Brand im „Goldenen Ring“ entsteht ein Bau, der die Formen der Kirche aufgreift.

Peter Windeln, stellvertretender Kirchenvorstand von St. Matthäus, steht vor dem Bauzaun. Daneben ist die Brandruine vom „Goldenen Ring“. Nun haben die Abrissarbeiten begonnen.

Foto: Anke Strotmann

Im Juni 2010 brannte das Traditionslokal „Goldener Ring“ in Garath aus. Seitdem stand die beliebte Gaststätte, die Treffpunkt für Vereine sowie Ort für Familienfeiern und Hochzeiten war, leer. Das ist lange her. Zehn Jahre sollte es dauern, bis etwas Neues an dieser Stelle entstehen kann. Am Montag haben die Abrissarbeiten an der Brandruine begonnen. Dort soll ein Gemeindezentrum für die Pfarrei St. Matthäus stehen. Peter Windeln, stellvertretender Kirchenvorstand, spricht über die Pläne.

Herr Windeln, warum hat es so lange gedauert, bis die Arbeiten für den Neubau beginnen konnten?

Peter Windeln: Der Architektenwettbewerb für das Gemeindezentrum hat 2015 stattgefunden, anschließend mussten die Baugenehmigungen eingeholt werden. In diesem Fall nicht nur die Baugenehmigung der Stadt, sondern auch die kirchliche Baugenehmigung. Die städtische hat sich aus verschiedenen Gründen etwas verzögert. Wir brauchten relativ spät die Zustimmung der Nachbarn, außerdem war das Grundstück auf dem wir bauen, nicht in unserem Besitz. Es musste erst mit der Stadt getauscht werden. Dadurch ist viel Zeit verstrichen. Das kirchliche Planungsrecht ist relativ umfangreich. Bevor gebaut werden kann, muss die Finanzierung geklärt sein. Das heißt, dass ein gewisser Prozentsatz der Angebote vorliegen muss, um die Kosten abschätzen zu können.

Was entsteht neben der Kirche St. Mätthäus, die als moderne Pfarrkirche gilt?

Windeln: Neben der Kirche wird ein Gemeindezentrum entstehen, das von den Materialien und Formen die Elemente der Kirche aufnimmt. Auch wenn es nicht so geplant war, ist der Entwurf des Architektenbüros Peter Böhm Architekten an den Kirchenbau angelehnt. Der Sohn von Gottfried Böhm, der die Kirche Ende der Sechziger Jahre geplant hatte, hat den Anspruch, dass sich das Gemeindezentrum gut einpasst und einen ähnlichen Stil hat wie die Kirche. Die Rundungen im Neubau spiegeln zum Beispiel die Türme der Kirche wider. Im Pfarrzentrum entstehen im Erdgeschoss ein Veranstaltungsraum für bis zu 200 Personen und ein Pfarrbüro mit mehreren Arbeitsplätzen. Im Obergeschoss soll eine kleine Pfarrbücherei Platz finden sowie zwei Besprechungsräume in unterschiedlichen Größen. Darin sollen Sitzungen der Gremien und andere kirchliche Veranstaltungen stattfinden. Im Garten neben der Kirche wird ein Gartenhaus gebaut, das wir zur Lagerung von Zeltgarnituren und Veranstaltungszubehör für draußen nutzen können.

Welche Konsequenzen hat die Bauphase für Anwohner und Marktbeschicker?

Windeln: Wir brauchen für den Bau etwas mehr Fläche als das, was wir bebauen. Wir haben mit Uwe Sandt aus der Bezirksverwaltungsstelle bereits gesprochen, dass ein Platz gefunden werden muss, wo die Marktstände stehen können. Der Zeitplan sieht vor, dass wir Mitte des Jahres mit dem Rohbau beginnen und nach zweieinhalb Jahren Bauzeit fertig sind.