Baumwurzelschäden im Fußgängerweg Wenn unebene Gehwege in Düsseldorf für Fußgänger zur Stolperfalle werden

Düsseldorf · Edith Feuerbach (88) stürzte durch eine hohe Stelle im Gehweg. Vor dieser Stelle wurde ein Jahr zuvor bereits gewahrt.

Edith Feuerbach und Hans-Werner Backes am Unfallort.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

In Benrath die Pigageallee, in Reisholz die Kappeler Straße, in Rath die Eitelstraße oder in Düsseltal die Herderstraße — in vielen Orten in Düsseldorf gibt es kaputte Gehwege. Oft sind Baumwurzel dafür verantwortlich, welche die Gehwegplatten hochdrücken.

Auch die Ahornallee in Unterrath ist ein gutes Beispiel für solche Wege. Sie ist eine Seitenstraße mit einem Kindergarten und einer Grundschule.

Dort wohnt seit sieben Jahren Edith Feuerbach (88). Als sie am 15. April zum Friseur gehen wollte, stürzte sie und verletzte sich dabei schwer. Sie kann sich das nur mit einer hochstehenden Stelle im Gehweg erklären, über die sie gestolpert sein muss. Acht Tage musste sie mit ihrem gebrochenen Handgelenk und den schweren Prellungen in Gesicht und am Knie im Krankenhaus liegen. Auch nach der Entlassung hat sie Einschränkungen in ihrer Beweglichkeit und Schmerzen.

Der Bereich, in dem Frau Feuerbach gefallen ist, ist noch nicht einmal der unebenste Bereich der Straße. Es fehlen dort die Gehwegplatten, sodass eine Kante am Übergang zum freigelegten, sandigen Untergrund entsteht.

Hans-Werner Backes wohnt im gleichen Haus wie Edith Feuerbach. Er habe gesehen, wie ein Mitarbeiter der Stadt 2020 die Gehwegplatten vor seinem Haus entfernt habe. Als 2022 der Weg immer noch nicht repariert wurde, hat er die Bezirksbürgermeisterin Birgit Schentek (CDU) über das „Verletzungspotenzial“ informiert.

Der Stadt würde keine Meldung zur Gefahrenstelle vorliegen

Diese Information habe sie, noch vor den Sommerferien 2022, über die Verwaltungsstelle an das zuständige Amt weitergeleitet, gibt Frau Schentek an. Die Stadt wiederum erklärt auf Anfrage, dem zuständigen Amt (Amt für Verkehrsmanagement) liege keine Meldung zu einer Gefahrenstelle an der Ahornallee vor. Ohne diese Meldung seien keine Reparaturarbeiten geplant. Aufgrund der Anfrage sei die Ahornallee zusätzlich kontrolliert worden, sagt die Stadt. Dabei sei keine Gefahrenstelle festgestellt worden. Gefahrenstellen würden in der Regel innerhalb von 48 Stunden bearbeitet und gesichert werden.

2017 berichteten Medien, dass manchmal Jahre vergehen, bis Straßen repariert werden. Straßen, die bereits sehr kaputt sind, würden vor sich selber warnen. Es sei offensichtlich, dass Nutzer an solchen Stellen aufpassen müsse, weshalb kein dringender Handlungsbedarf bestehe. In Fußgängerzonen sei der Handlungsbedarf z. B. auch größer als in Industriegebieten.

Birgit Schentek vermutet, dass es einen Fehler bei der Weiterleitung gegeben haben muss. Um den Düsseldorfern die Meldung von kaputten Wegen zu erleichtern und eine schnellere Bearbeitung zu erreichen, fände sie deshalb eine App praktisch. In der App könnten die Bürger Fotos und eine Beschreibung der Stelle an das zuständige Amt senden. Die App würde dann ähnlich wie die „Düsseldorf bleibt Sauber“ -App funktionieren und könne Kontrollgänge der Stadt einsparen. Immer wieder gebe es Beschwerden über Gehwege. Sie erkenne: „Kaputte Gehwege bieten ein erhöhtes Verletzungsrisiko, besonders für Menschen mit körperlichen Einschränkungen.“ Bisher können Straßenschäden der Stadt schon per Post, Telefon und Online-Formular gemeldet werden.

(csan)