Gastronomie Gastro-App Neotaste jetzt auch für Wuppertal
Wuppertal · Die Gastro-App bündelt Restaurantgutscheine – Im Bergischen machen schon 60 Betriebe mit.
Die Gastro-Branche stöhnt schwer in Anbetracht gestiegener Preise und sinkender Gästezahlen. „Selber kochen statt essen gehen“ scheinen sich in Zeiten der Inflation viele zu denken. Doch was können die Gastronomen machen, um dennoch Gäste in die Bars und Restaurants zu locken? Ein Jungunternehmen aus Osnabrück hat eine Idee. Die App Neotaste bietet ihren Nutzern Gastrogutscheine, ähnliche wie die Gutscheinbücher, die eine Zeit lang sehr angesagt waren. Seit einigen Tagen ist die App nun auch für Wuppertal und Umgebung verfügbar, dazu zählen auch Solingen und Remscheid, verfügbar. Rund 60 Restaurants und Bars machen schon mit.
Die angebotenen Gutscheine sind ganz unterschiedlich. Mal gibt es zwei Hauptgerichte zum Preis von einem, mal ein Getränk gratis oder ein kostenloses Dessert. Einige Restaurants machen auch spezielle Angebote wie zwei Burger zum Preis von einem oder zwei Suppen. „Was die Restaurants anbieten, liegt ganz bei den Gastronomen“, sagt Greta Hoffmann, die die PR für Neotaste macht. Ziel der App ist es, die Nutzer zu ermutigen, auf kulinarische Erkundungsreise zu gehen. Für die Gastroszene hingegen bietet sich die Möglichkeit, Kunden durch ein besonderes Angebot erstmalig zu locken und im besten Fall zu Stammgästen zu machen.
„Wir wollen auch keine Rabatt-App, sondern eine Restaurant-Entdecker-App sein“, sagt Hoffmann. Dazu passt auch, dass der Nutzer der App nach Einlösen eines Gutscheins verpflichtend eine Bewertung hinterlassen muss. Erst im Anschluss können weitere Gutscheine eingelöst werden. Dadurch wollen die Macher den Restaurantbesuchern möglichst viele unabhängige Meinungen präsentieren können. „In anderen Bewertungsportalen sind häufig viele schlechte Bewertungen, weil Menschen, die eine schlechte Erfahrung gemacht haben, diese auch eher teilen. Wenn alles in Ordnung war, wird hingegen einfach nichts geschrieben. Das verzerrt das Gesamtbild“, sagt Hoffmann.
Der Download der App ist kostenlos. Jeder kann sich also zunächst die App, die mitmachenden Restaurants und die Gutscheine ansehen. Wer die Gutscheine auch nutzen möchte, muss sich für die App registrieren und Neotaste-Mitglied werden. Damit werden auch Beiträge fällig. 4,99 Euro pro Monat. Laut der Entwickler würde sich diese Investition mit einmal essen gehen pro Monat rechnen. Wer sich direkt für eine Jahresmitgliedschaft entscheidet, zahlt auf den Monat gerechnet 2,99 Euro und hätte das Geld bereits mit drei- bis viermal essen gehen wieder drin. Die Mitgliedschaften sind jederzeit kündbar.
Momentan sind für die mitmachenden Restaurants in der Regel zwei Gutscheine verfügbar. Wenn beide aufgebraucht sind, werden nach 90 Tagen für dieses Restaurant neue Gutscheine freigeschaltet. „Ziel ist es, dass die Mitglieder viele verschiedene Restaurants testen und nicht weiter immer in dieselben gehen“, erklärt Hoffmann.
Gestartet ist die App vor zwei Jahren in Osnabrück. Im Moment gibt es sie für 19 Städte, darunter auch Berlin, Düsseldorf und Köln. Mehr als 2300 Restaurants sind dabei. Einige Restaurant-Ketten sind gleich in allen Städten dabei, in denen sie Filialen haben. So machen auch in Wuppertal zum Beispiel das Sausalitos, das Ma’loa Poke Bowl und die Food Brothers mit. Gesucht werden kann in der App auch mit Filter. So kann gezielt nach Restaurants mit veganen Speisen oder nach Fischrestaurants gesucht werden. Und es konzentriert sich auch nicht rein auf die Innenstadt. Auch in Oberbarmen-Schwarzbach macht das Mr. Tabboush mit, in Ronsdorf das Nammi Va mi und das Central und in Vohwinkel das kochchef-Meyer. Wer bis Solingen fährt, kann ins Café Glückskind oder in den Burger Corner Solingen gehen. Auch in Remscheid machen Restaurants mit, wie das Rocky Castello, das Miro und der Green Goose Pub.
Bisher hat die App etwa eine halbe Million Nutzer, Tendenz bei Nutzern und Restaurants steigend. Mitarbeiter von Neotaste sprechen in den Städten die Gastronomie gezielt an. Interessierte Restaurants und Bars können sich aber auch bei den Unternehmen melden. Für sie ist die Präsentation auf der Plattform kostenlos, sie tragen nur die Kosten für das Angebot, dass sie den Kunden machen möchten. „Die Restaurants bekommen einen eigenen Zugang und eine eigene Oberfläche für die App. Dort können sie das Restaurant mit Fotos und Speisekarte präsentieren“, erklärt Hoffmann. Zudem können die Restaurants auch entscheiden, wann der Gutschein gilt. „Wenn ein Restaurant zum Beispiel abends immer gut besucht ist, aber für Mittags immer noch Kapazitäten frei hat, dann kann der Gutschein für die Mittagszeit angeboten werden“, so Hoffmann. Langfristig soll die Plattform zudem für Reservierungen in den Restaurants zur Verfügung stehen.