Stadtentwicklung Wuppertal: Die Villa Foresta wurde abgerissen, bald sollen dort Mehrfamilienhäuser entstehen

Wuppertal · „Wir konnten das Ganze nur traurig zur Kenntnis nehmen“

Wo früher einmal die Villa Foresta stand, ist heute nur noch Bauschutt.

Foto: Anna Schwartz

Noch im Frühjahr diesen Jahres sah es hier ganz anders aus: Wo aktuell nur noch ein unbebautes Grundstück zu sehen ist, stand bis vor wenigen Monaten noch die Villa Foresta. Betrieben von Tim Lipke, war die Villa Foresta bis April diesen Jahres noch ein Restaurant mit bergischer Küche.

Doch dann verkaufte Lipke das Grundstück nach über elf Jahren, die Villa Foresta wurde abgerissen – später als geplant, wie Soni Biela, Geschäftsführer der DSK Bauträgergesellschaft mbH, die das Grundstück kaufte, auf WZ-Anfrage berichtet. Damals habe eine hierfür nötige Genehmigung gefehlt. Bald sollen dann drei Mehrfamilienhäuser auf dem Grundstück entstehen, doch auch hier gebe es eine Verzögerung aufgrund einer fehlenden Baugenehmigung, so Biela. Aktuell ist das Grundstück aber noch leer.

„Wir konnten
nichts dagegen tun“

„Jeder, mit dem ich über die Villa Foresta gesprochen habe, fand den Abriss sehr schade“, berichtet Renate Warnecke, Bezirksbürgermeisterin von Heckinghausen. Gerade aufgrund seiner langen Traditionsgeschichte sei der Wegfall der Villa Foresta ein „herber Verlust“ – nicht nur für die Menschen in Heckinghausen, sondern auch für viele über den Bezirk hinaus. „Das, was da gemacht wurde, war natürlich eine unternehmerische Entscheidung. Wir konnten nichts dagegen tun, weil wir dafür keine Rechte hatten“, sagt Warnecke. „Gegebenenfalls hätte sich die Stadt das Vorkaufsrecht sichern können. Das hätte aber auch nichts gebracht, weil die Stadt das Restaurant ja nicht hätte weiterbetreiben können.“

Dass ältere und vor allem beliebte Restaurants wie die Villa Foresta schließen, sei kein Einzelfall, sondern mehrfach in Wuppertal passiert, stellt sie fest. Den Plan, auf dem Grundstück nun Mehrfamilienhäuser zu bauen, sei „sicherlich verträglich“: „Wir müssen uns mit der Situation abfinden, weil wir nichts mehr dagegen machen können. In den Wohnungen lässt es sich direkt am Naturschutzgebiet bestimmt gut wohnen“, so Warnecke. „Wir hoffen nur, dass es auf dem Grundstück wirklich eine Anschlusslösung gibt.“

Auch die Bezirksvertretung Heckinghausen und das Bürgerforum Heckinghausen sind aufgrund des Abrisses der Villa Foresta betrübt. Guido Mengelberg von den Grünengehört beiden an und ist zudem zweiter stellvertretender Bezirksbürgermeister von Heckinghausen. Als die Villa Foresta noch stand, habe es Versuche gegeben, das Haus vor dem Abriss zu bewahren – etwa durch eine Einstufung als denkmalgeschützt. Doch ohne Erfolg.

Villa Foresta erfüllte Kriterien
des Denkmalschutzes nicht

Tatsächlich besuchte Florian Schrader, Leiter der städtischen Denkmalbehörde, am 23. Mai diesen Jahres die Sitzung der Bezirksvertretung Heckinghausen und berichtete über seine Erkenntnisse hinsichtlich eines möglichen Denkmalschutzes. Das Ergebnis: Eine Unterschutzstellung sei nicht angemessen.

„Zum einen war der Haustyp der Villa Foresta nicht selten und oft anzutreffen“, erklärt Mengelberg die Einschätzung der Denkmalbehörde. „Der Erhaltungszustand der Villa war ein weiterer Grund. Sie wurde in der Vergangenheit sehr oft umgebaut und man konnte den Ursprung des Gebäudes nicht mehr erkennen.“ Somit stand fest: Auch die Denkmalbehörde kann die Villa Foresta nicht mehr retten. „Uns war vor allem wichtig, dass diese Prüfung überhaupt stattfindet. Wir als Laien mussten dann davon ausgehen, dass das Ergebnis so auch stimmt“, so Mengelberg. „Wir konnten das Ganze dann nur noch traurig zur Kenntnis nehmen.“

Mittlerweile habe das Bürgerforum mit dem Thema „Villa Foresta“ abgeschlossen, Thema sei sie heute nicht mehr. „Wir überlegen aber, gemeinsam mit dem Geschichtsverein eine Gedenktafel für die Villa aufzustellen, sobald die neuen Wohnhäuser stehen.“