Stipendien Wuppertaler Richard Wagner Verband fördert Nachwuchs: Neue Hoffnung auf den Erhalt?
Wuppertal · Der 1937 gegründete Richard Wagner Verband Wuppertal (rwv) bangt um seine Zukunft. In einer Mitgliederversammlung am Freitag zeigten sich jedoch Hoffnungsschimmer am Horizont.
In seiner besten Zeit hatte der Wuppertaler Wagner-Verband 150 Mitglieder. In diesen Jahren förderte er bis zu 20 junge Musiker pro Jahr mit einem Stipendium. Heute zählt der traditionsreiche Wuppertaler rwv noch 47 Mitglieder, von denen die wenigsten aktiv in Erscheinung treten. 14 Mitglieder kamen am Freitag zu einer Versammlung, um sich über Auflösung oder Erhalt des Verbandes auszutauschen.
Beim Rückblick auf Veranstaltungen der vergangenen Jahre stellte der Vorsitzende Dennis Radtke fest: „Wir haben gute Angebote gemacht, aber es gab wenig Resonanz.“ Einige geplante Exkursionen und gemeinsame Opernbesuche ließen sich wegen zu geringer Nachfrage nicht realisieren. Im Vorstand des rwv hatte man sich daher auf Radtkes Vorschlag verständigt, den rwv im September 2024 aufzulösen.
Bei der aktuellen Mitgliederversammlung am 1. Dezember herrschte jedoch eine andere Meinung deutlich vor. „Sollten wir nicht einen letzten Versuch unternehmen, den Richard Wagner Verband Wuppertal weiterleben zu lassen?“, hieß es da. „Es wäre schön, wenn jetzt ein Wunder geschieht und sich Menschen finden, die die Vorstandsarbeit übernehmen“, äußerten langjährige Mitglieder. Seiner Kernaufgabe, der Förderung von jungen Künstlerinnen und Künstlern, sei der rwv schließlich immer nachgekommen und auch im Jahr 2024 werden vier Stipendiaten zu den Wagner-Festspielen nach Bayreuth reisen.
Dennis Radtke und die stellvertretende Vorsitzende Gerti Kunze haben die Stipendiaten bereits ausgewählt. Eine Flötistin, eine Mezzosopranistin, eine Pianistin und einen Trompeter. Sie alle haben einen Bezug zu Wuppertal, studieren an der Hochschule für Musik und Tanz oder haben ihr Studium dort abgeschlossen. „Eine Entscheidung über die Auflösung des Verbandes muss die Mitgliederversammlung im September 2024 treffen“, sagte Radtke, der als Abgeordneter im Europäischen Parlament in Brüssel und Straßburg tätig ist. Fragen wie: „Wer kann zukünftig den Vorsitz übernehmen?“ und „Wer kann die Positionen im Vorstand ausfüllen?“ standen im Raum, wurden aber nicht beantwortet.
Nun wollen interessierte Mitglieder Pläne entwickeln, wie der Verband erhalten bleiben kann. Die präzisierten Pläne sollen beim nächsten Zusammentreffen des rwv im März 2024 vorgelegt werden. Die Mehrheit der Anwesenden hegt nun die Hoffnung, dass ein Erhalt des Richard Wagner Verbands Wuppertal doch noch möglich ist.