NRW Erstes Live-Konzert im Corona-Jahr 2021

Flingern Süd · Rund 150 Menschen durften bei dem Konzert im Biergarten dabei sein. Ein negativer Corona-Test war Pflicht. Parallel gab es einen Livestream.

Beim Live-Konzert unter Corona-Bedingungen stand zuerst Musikerin Marlena Kraßin alias Käthe auf der Bühne.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Endlich ist es wieder so weit. Lange haben Künstler, Veranstalter und Live-Musik-Fans darauf gewartet, gemeinsam und analog einen tollen Abend zu verbringen. Am Freitag wurde im Zakk dieser lang gehegte Traum mit dem ersten Live-Konzert in Düsseldorf in diesem Jahr Wirklichkeit und führte prompt zu ganz besonderen Momenten. „Als ich hier reingekommen bin, hatte ich Gänsehaut. Mir kam fast eine Träne“, sagt Michael Porten. Auch Musikerin Marlena Kreßin (alias Käthe) brach beim Sprechen kurz die Stimme.

150 Menschen durften bei dem Konzert im Biergarten dabei sein. „Gleichzeitig übertragen wir das Konzert auch als Live-Stream, denn wir wissen, dass es immer noch Leute gibt, die Angst haben oder besonders vulnerabel sind“, sagt Meike Glass von „fem_pop“, die mit ihren Partnerinnen das Konzert organisiert hat.

Die Frage nach einem negativen Corona-Test am Einlass überraschte einige Gäste. „Viele denken, man bräuchte ihn nicht, weil das hier ja Außengastronomie ist. Aber bei solchen Veranstaltungen ist er nötig“, erklärt Jessica Prestipino von „fem_pop“. Verzichten musste aber niemand auf das Konzert, denn das Zakk bot die Möglichkeit, einen Schnelltest vor Ort zu machen.

Im Biergarten herrscht an diesem Abend eine gechillte Stimmung. „Das ist der ideale Tag heute“, findet auch Annika von der Band „anni YU & Jan Benkest“. „Den Menschen beim Spielen wieder ins Gesicht sehen zu können, ist erfrischend. Digital hat sich das alles sehr unwirklich angefühlt. Man bekommt nichts zurück und das nagt an der Motivation“, ergänzt Jan. „Es war sehr traurig, zu sehen, wie unwichtig die Kultur der Politik ist. Und ich hoffe, dass die Leute jetzt wieder den Wert der Kultur erkennen.“

Auch Marlena Kreßin freut sich schon sehr auf den Abend. „Das ist wie ein Flashback. Vor genau einem Jahr stand ich das erste und letzte Mal seit dem beginn der Pandemie auf der Bühne. Ich hoffe, dass es dieses Jahr nicht wieder so ist.“ Das hoffen auch die Veranstalter, denn sie hätten noch viele tolle Künstler, die hier auftreten könnten. „Das letzte Jahr soll auf jeden Fall nachgeholt werden und noch Neues dazukommen“, sagt Meike Glass.

Die Zuschauer genießen das Konzert der beiden Bands. Sie habe die Live-Musik sehr vermisst, erzählt Hilde Porten. „Das ist eines meiner Lebenselexiere.“ Im letzten Sommer habe sie Konzerte am Ehrenhof und am Schwanenspiegel erlebt. So wirklich überzeugt sei sie davon aber nicht gewesen. Im Liegestuhl oder mit Kopfhörern sei ein Konzert schon seltsam. „Hier ist das viel authentischer. Da ist man näher dran an den Bands“, findet sie.