Umweltschutz in Düsseldorf Mit abgeschnittenen Haaren die Meere säubern

Düsseldorf · Ein Kaiserswerther Friseursalon unterstützt das Projekt „Hair help the Oceans“.

 Mitarbeiter Meti sammelt die Haare ein.

Mitarbeiter Meti sammelt die Haare ein.

Foto: HWM

(hal) Sabrina Krüger, Inhaberin des Friseur-Geschäftes HWM by Sabrina am Kaiserswerther Markt, engagiert sich immer wieder für eine gute Sache. So hat sie im vergangenen Jahr einen Monat lang zehn Prozent des Erlöses eines jeden Kinderhaarschnitts gesammelt, um das Geld an die städtische katholische Kartause-Hain-Grundschule zu spenden. Jetzt suchte sie nach einem Weg, mit den vielen abgeschnittenen Haaren aus ihrem Laden etwas Gutes zu tun und entdeckte die sogenannten „Haarfilter“.

„Vorbildfunktion hat für uns der französische Verein „Coiffeure Justes“ (faire Friseure), der die Haare in alte Nylonstrümpfe füllt, diese zu Rollen bindet und dann als Filter in verschmutzten Gewässern einsetzt. Das fanden wir beeindruckend“, sagt Krüger. So besitzen Haare die besondere Eigenschaft, viel Fett aufzusaugen. Diese Funktion verlieren sie auch nicht nach dem Schneiden. Daher eignen sie sich hervorragend dazu, als natürliches Reinigungsmittel gegen Verschmutzungen wie Öl, Benzin und Sonnenmilchreste in Gewässern wie Meere, Flüsse und Seen eingesetzt zu werden. Der Filter kann gereinigt und bis zu achtmal wiederverwendet werden. Ein Kilo Haar kann somit bis zu acht Kilogramm Öl aus dem Wasser filtern. Im Sommer 2019 kamen die Haarfilter beispielsweise vor Mauritius zum Einsatz, als dort ein Frachter auf Grund lief und mehrere Tausend Tonnen Öl verlor.

„Unsere Kunden sind durchweg begeistert davon, dass ihre Haare noch so viel Gutes für unsere Umwelt bewirken können“, sagt Krüger. Bisher werden jährlich Tonnen an Haarresten von circa 83 000 Friseursalons in Deutschland im Restmüll entsorgt, da nur wenige Haare für Perücken geeignet sind. Das muss nicht länger sein, denn Friseure können die Haare der Organisation „Hair help the Oceans“ mit Sitz im deutschen Bückeburg spenden. Neben Sabrina Krüger beteiligen sich auch weitere Düsseldorfer Unternehmen an dem Projekt. Infos finden sich unter