Wirtschaft Neuer Friseur in Büderich mit internationalem Klientel
Meerbusch · Sercan Tastan und Caglar Caglayan haben sich in Büderich selbstständig gemacht. Sie haben die Räumlichkeiten der ehemaligen Apotheke bezogen, die zuvor über Jahre leer stand.
Als Sercan Tastan und Caglar Caglayan auf der Suche nach einem Ladenlokal für ihren Friseursalon waren, kam ihnen ein befreundeter bekannter Fußballspieler zur Hilfe. „Er machte uns auf einen Leerstand im Zentrum der Dorfstraße aufmerksam“, erzählt Berivan Tastan, Ehefrau von Sercan Tastan. Die Räumlichkeiten einer ehemaligen Apotheke, die jetzt schon mehrere Jahre leer standen, seien perfekt für ihre Pläne gewesen, auch wenn einige ihrer Bekannten gefragt hätten, was sie denn mit so einer großen Fläche anfangen wollten. „Mein Mann hatte in Istanbul schon einen Salon mit über 200 Quadratmetern. Er ist es gewohnt in einem so großen Studio zu arbeiten“, sagt Tastan. Und auch wenn aktuell erst vier Friseure dort arbeiten, sei das Ziel, zu wachsen.
Vor rund einem Monat haben Tastan und Caglayan das Search Hair Design Studio auf der Dorfstraße 32A eröffnet. Selbst entworfene und von einem Künstler gemalte große Bilder zieren die Wände des großen Raums und die Weihnachtsdeko ist bereits aufgestellt. „Das ist eine gute Gegend für einen Friseur“, findet Tastan und ergänzt: „Wir befinden uns mitten auf der Hauptstraße, die ein wenig wie die Düsseldorfer Kö in kleinerer Form ist. Hier geht es um sehen und gesehen werden. Die Cafés sind immer voll und die Klientel passt zu uns.“
Überhaupt sei der Standtort Büderich für den Salon ideal. „Er liegt sehr zentral und ist von vielen Städten aus in kurzer Zeit erreichbar“, sagt Berivan Tastan. Viele der Kunden kämen allerdings gar nicht aus dem näheren Umkreis. „Es gibt Leute, die kommen morgens mit dem Flieger hierher, lassen sich die Haare machen und fliegen am Abend wieder zurück“, erzählt sie.
Bei Geschäftsgemeinschaft Büderichs aktiv werden
In Zukunft möchten die Inhaber sich auch in die Geschäftsgemeinschaft Büderichs mit einbringen. So hat der Salon am 10. Dezember, dem verkaufsoffenen Sonntag, geöffnet. „Und wir sind auch schon dabei, uns etwas für das Sonnenblumenfest zu überlegen.“ Das Friseurhandwerk ist für Tastan und Caglayan eine Leidenschaft. „Wenn unsere Kunden glücklich den Salon verlassen, motiviert uns das“, erzählen sie. Aber nicht nur das Glück ihrer Kunden ist ihnen wichtig. „Es ist uns wichtig, dass die Menschen uns vertrauen und wissen, dass sie genau das bekommen, wofür sie auch gezahlt haben“, erklärt Friseurmeisterin Inci Balci. Die Spezialgebiete des Salons sind Farbtechniken und Echthaar-Extensions. „Wir können das Haar so einsetzen, dass man es von dem eigenen nicht mehr unterscheiden kann“, so Tastan.
Ihre besonderen Techniken haben Tastan und Caglayan aus Istanbul mitgebracht, wo sie aufgewachsen sind, ihre Lehre und auch ihren Meister gemacht haben. „Die türkischen Friseure trauen sich mehr, was Farbe und Schnitttechniken angeht“, so Berivan Tastan. Caglayan hatte schon als Kind viel Spaß daran, sein eigenes Haar zu stylen und wollte sich in dem Bereich weiterentwickeln. Tastan wurde von seiner Familie, dort gab es mehrere Damenfriseure, in den Beruf „geschubst“, ist seit über 20 Jahren in seinem Job tätig und hatte in Istanbul zwei Friseursalons, die auch bei internationalen Kunden sehr beliebt waren. „Dort hatte ich einen großen Kundenstamm aus Deutschland und diese Klienten kommen jetzt hierher“, sagt er. Beide Friseur-Meister kamen der Liebe wegen vor wenigen Jahren nach Deutschland, arbeiteten erst als Angestellte in Düsseldorf und beschlossen gemeinsam einen Salon zu eröffnen. Tastan holte dafür auch seinen ehemaligen Azubi Cantekin Duymus aus der Türkei hierher. Perfektes Deutsch sprechen sie noch nicht, lernen aber jeden Tag dazu. „Probleme macht das keine. Unsere Kunden wissen das. Und es gibt viel zu lachen“, erzählt Balci. Jetzt sucht der Friseursalon noch dringend nach ein oder zwei Azubis, die das Team ergänzen. „Wir möchten unser Wissen gerne weitergeben und sind offen für Aufstiegsmöglichkeiten“, so die Inhaber.