Düsseldorf Düsseldorf ist der Schreibtisch der Mode
Am nächsten Wochenende füllen sich in der Stadt wieder die Showrooms und Auftragsbücher.
Düsseldorf. Die Vorpressekonferenz war in knapp 20 Minuten vom Tisch: CPD-Ordertage, vom 27. bis zum 30. Januar, zum dritten Mal im Areal Böhler. Dazu kommen inzwischen mehr als 800 über das Stadtgebiet verteilte Showrooms. Die Zahl der erwarteten Besucher liegt bei 3500 bis 4000.
Das Angebot verteilt sich auf drei Messebereiche: Die Gallery im Areal Böhler, die Supreme Women & Men unweit des Fashion Squares und die Date im Fashion House 2. Young Fashion zum Thema Urban- und Streetwear, dazu noch Europas größten Sneaker-Event verspricht die Streetstyle Messe Streetstylecon auf dem alten Postgelände an der Kölner Straße.
Mode als Messegeschehen wird in Düsseldorf inzwischen nüchtern betrachtet: Die Betonung liegt auf Business. Nicht auf Show oder Party. Das überlässt man den Berlinern. Düsseldorf hat seine Ordertage. War die elegante Mini-Metropole am Rhein früher der Schreibtisch des Ruhrgebiets, ist sie jetzt der Arbeitsplatz der Mode. „Hier wird auch gar nichts Anderes erwartet“, erklärt Klaus Brinkmann vom Vorstand des Fashion Net Düsseldorf überzeugt und ein bisschen trotzig, wenn er auf fehlenden Glamour angesprochen wird — was immer seltener passiert.
Gefeiert wird dank Sponsoren trotzdem, inzwischen schon traditionell im Blumengroßmarkt, der sich als Party-Oase bewährt hat. Möglich ist das dank Sponsoren wie Seidensticker, Bugatti, des Fachorgans Textilwirtschaft und Mode-Managern wie Gerry Weber. Der lange Jahre erfolgreiche Vermarkter von Mode für Frauen über 50 hat gerade, nachdem das letzte Quartal 2016 herbe Verluste brachte, seine Halle 30 in Düsseldorf für etwa 49 Millionen Euro verkauft.
Kurz und gut soll das Geschäft mit der Mode in Düsseldorf sein: Die offiziellen Ordertage sind diesmal von vier auf drei Tage — Freitag bis Sonntag — verkürzt. Samstag ist das Areal bis 20 Uhr geöffnet. Brinkmann: „Um auch dem kleineren Einzelhandel die Chance für einen entspannten Einkauf zu geben.“ Bereits davor und danach läuft das Geschäft mit der Mode für den nächsten Winter auch in den Orderzentren der Hallen 29 und 30, im Fashion House und im Fashion Square und rund um die Kaiserswerther Straße.
Wer den Focus mehr aufs Kreative als aufs Kommerzielle richten möchte, kann sich auf die innovativen Abschlussarbeiten der AMD Akademie Mode & Design unter dem Titel „Exit 17“ verlassen, 28. Januar. Die Absolventinnen der Bereiche Marken- und Kommunikationsdesign, Modejournalismus und Medienkommunikation sowie Mode- und Designmanagement präsentieren die Ergebnisse ihrer Studienzeit im Ballhaus im Nordpark. Vernissage ist erst nach den Ordertagen am 4. Februar. Mode lebt zwar von der Beständigkeit des Wechsels, aber Klaus Brinkmann betont: „Wir als Branche haben auch eine Botschaft. Mit uns kann man rechnen. Mode ist und bleibt ein stabiler Faktor im Konsumenteninteresse.“