Düsseldorf Gipfel im Rathaus ist für Rieseneisbahn an der Kö
Oscar Bruch und die DEG setzen sich gegen die kleinere Variante von Titus Jacobs durch. Für ihn soll allerdings ein zweiter Standort gefunden werden.
Düsseldorf. Der komplette Corneliusplatz soll mit Start des nächsten Weihnachtsmarktes zu einer Eisbahn werden — und das bis zu zwei Wochen vor den Karnvals-Tagen bleiben. Umsetzen soll das Schausteller Oscar Bruch mit dem Stammverein der DEG. Dafür sprachen sich am Freitag mehrheitlich die Teilnehmer eines Gipfeltreffens im Rathaus aus. Mit dabei waren etwa OB Thomas Geisel, Vertreter der Hotels Breidenbacher Hof und Steigenberger Parkhotel sowie der IG Kö und vom Kaufhof.
Eine Riesenenttäuschung ist das für Titus Jacobs, der 1999 die erste Eisbahn an der Kö aufbaute und das Konzept 16 Jahre lang in der Innenstadt — mit der DEG als Partner — umsetzte. Er hatte im Vergleich zu den 1700 Quadratmetern des Bruch-DEG-Vorschlags am Freitag eine mit 550 Quadratmetern deutlich kleinere Flächen-Variante vorgestellt. Jacobs kommt deshalb auch mit einer Hütte aus, Bruch will gleich vier Gastronomieflächen — und rund eine Million Euro investieren.
OB-Büroleiter Jochen Wirtz begründete die Entscheidung Freitag so: „Beide Varianten sind für die Kö sehr attraktiv, der wesentliche Unterschied, der am Ende den Ausschlag gab, ist die Größe.“ Andere Städte wie Wien hätten sogar noch größere Eisbahnen.
Jacobs bezweifelt allerdings, dass die Dimensionen für Düsseldorf stimmen. „Nach meiner Erfahrung ist die Fläche deutlich zu groß bemessen.“ Deshalb hoffe er auch, dass der Vertrag wie bei ihm auch erstmal nur für ein Jahr geschlossen werde, und die Karten danach noch einmal neu gemischt werden. Ob sich die Investition für Bruch unter diesen Bedingungen lohnen würde, ist allerdings zweifelhaft.
Jacobs soll allerdings nicht leer ausgehen. Laut Wirtz sollen alternative Standorte für die Winterwelt mit Hüttenzauber und Eisbahn gefunden werden. Im Gespräch seien etwa die Weihnachtsmärkte in Benrath oder Oberkassel. Jacobs ist skeptisch. „Es muss wirtschaftlich für mich sein. Der Markt in Benrath findet nur an drei Wochenenden statt, in Oberkassel ist er hinter dem Bahnhof versteckt und andere Händler müssten da erstmal Platz machen.“ Jacobs schwebt eher ein Innenstadtstandort für eine Bahn zum Eisstockschießen vor, etwa am Schadowplatz.
Die endgültigen Entscheidungen für Düsseldorfs neue Eisbahnen muss am Ende der Stadtrat treffen. Bruch muss sein Konzept bis dahin anpassen. So waren am Freitag etwa wegen der Sichtbeziehungen am Corneliusplatz keine zweistöckigen Hütten gewünscht.
Darüber hinaus steht die Eisbahn laut Wirtz nicht im Widerspruch zum Gartendenkmal, das der Corneliusplatz ist. „Die Pflanzen werden geschützt oder müssen wieder hergestellt werden. Die Bahn verläuft zudem um den Brunnen herum.“
Bei der Widerherstellung des Platzes müssen noch einige technische Dinge angepasst werden, etwa das Entwässerungssystem. „Das ist aber kein Problem“, sagt Wirtz. Ein ungeklärtes Problem sei allerdings, dass der neue Rasen erst bei milderen Temperaturen gepflanzt werden könne, also nicht gleich nach dem Abbau der Eisbahn vor Karneval. „Das soll dann natürlich nicht wie eine Brachfläche aussehen.“