Wegen der Auto-Poser Kö-Anlieger wollen Nachtsperrung des Corneliusplatzes
Düsseldorf · Noch ist nicht klar, wann und wie der Corneliusplatz für Autos gesperrt wird. Die Kö-Anlieger legen nun einen neuen Vorschlag auf den Tisch.
Im Streit um die Sperrung des Corneliusplatzes hat sich jetzt die Interessengemeinschaft Königsallee zu Wort gemeldet. Die Anliegergemeinschaft hat sich bei ihrer jüngsten Vorstandssitzung darauf verständigt, den Platz am Nordende der Kö von 19 Uhr bis zum Beginn des Lieferverkehrs am nächsten Morgen für den Autoverkehr zu sperren. So soll die Szene der Auto-Poser ferngehalten werden. Der IG-Vorsitzende Peter Wienen hat den Vorschlag bereits an Oberbürgermeister Stephan Keller übermittelt.
Das Thema Corneliusplatz ist ein politischer Zankapfel und sollte eigentlich in der jüngsten Sitzung des Stadtrates besprochen werden. Hintergrund: Der Verkehrsausschuss (OVA) hatte die Sperrung des Platzes schon vor fünf Monaten beschlossen. Die Mehrheit kam zustande, weil auch die Grünen mitgestimmt hatten. Der Beschluss war aber nicht umgesetzt worden, weswegen SPD, Linke und Partei-Klima nun einen Antrag vorlegten. Ziel: „Der Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf fordert die Verwaltung auf, den Beschluss des Ordnungs- und Verkehrsausschusses vom 17. April 2024, Corneliusplatz autofrei, ohne weiteren Verzug umzusetzen.“ Die Grünen stellten den Antrag, dies im Rahmen eines Verkehrsversuchs im kommenden Jahr zu organisieren.
Aus Zeitgründen wurde das Thema vertagt. Oberbürgermeister Stephan Keller bestätigte jedoch, den OVA-Beschluss umsetzen zu wollen. Es sei jedoch eine Teileinziehung und somit eine Umwidmung des Platzes notwendig. Auch müsse berücksichtigt werden, dass nach Umbau des Heine-Platzes der Taxi-Halt dort über einen Wartebereich auf der Elberfelder Straße angefahren werden soll, erreichbar wiederum über den Corneliusplatz. Zudem müssten die Bedürfnisse der Anlieger berücksichtigt werden.
Die Kö-Anlieger haben gegenüber Keller jetzt betont, dass die Umfahrung des Platzes tagsüber erhalten bleiben solle, „um die Kunden der hochwertigen Geschäfte direkt vor dem Geschäft schon aus Sicherheitsgründen“ abholen zu können. Tatsächlich hat sich nach einigen Straftaten hier der Bedarf erhöht, teils lassen Geschäfte ihre Kunden mit Securitykräften zu den Autos bringen.
Wie massiv ist das Problem der Auto-Poser? Nach Aussage von Ordnungsdezernent Christian Zaum ist es seit dem Ende der Pandemie zurückgegangen, wenngleich noch täglich am Corneliusplatz wilde Parker durch Ordnungskräfte aufgeschrieben würden. Vereinzelt gebe es auch noch Beschwerden. Aus dem Polizeipräsidium wird die nördliche Kö und der Corneliusplatz noch immer als Hotspot der Poser bezeichnet. Die Kö sei eine perfekte Kulisse für internationale Besucher, die die Autos fotografierten. Knöllchen wegen unnützen Hin- und Herfahrens würden geschrieben.