Zulassungsstelle in Düsseldorf Zulassungsstelle: Kürzere Wartezeiten durch Umbau
Flingern. · Die Stadt reagiert auf die Kritik von Bürgern und auf lange Warteschlangen vor der Zulassungsstelle am Höherweg. Sie investiert in den nächsten Monaten 700.000 Euro in einen Umbau und ein besseres System zur Terminvergabe.
Die Kfz-Zulassungsstelle im Straßenverkehrsamt am Höherweg stellt sich in den nächsten Monaten neu auf. Das Amt wird nicht nur umgebaut, sondern auch digitaler. Die gute Nachricht für Bürger: Ein besseres System zur Terminvergabe soll deutliche Verbesserungen bringen und Wartezeiten reduzieren. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund 700 000 Euro, die Umsetzung soll bis Mitte 2021 abgeschlossen sein.
Umbau
Die Stadt verspricht sich von einem neuen Bürokonzept mit flexiblen Arbeitsplätzen und einer Trennung von gewerblichen und privaten Zulassungen mehr Effektivität. Der Umbau soll zum Jahreswechsel erfolgen und bei unveränderten Kapazitäten rund drei Monate dauern. Bei der neuen Aufteilung gibt es einen Front-Office-Bereich für Privatkunden, gewerbliche Zulassungen werden im Back-Office-Bereich bearbeitet. „Ich freue mich auf die neue und bessere Zulassungsstelle mit einem modernen Gesicht und einem zeitgemäßen Bürokonzept. Wir wollen mit dem Kunden zusammenarbeiten und keinen anonymen Service bieten“, sagt Viktor Schneitler, der Leiter des Straßenverkehrsamtes. Anderthalb Jahre habe man an dem Konzept gearbeitet, beteiligt daran waren auch Experten aus den
Niederlanden.
Die Zulassungsstelle soll Vorreiter für andere Bereiche der Verwaltung werden, in denen ebenfalls Veränderungen geplant sind – wie dem Dienstleistungszentrum, dem Amt für Statistik und Wahlen und dem großen Verwaltungsneubau „Neues TVG“ an der Moskauer Straße. Mit der neuen Zulassungsstelle, die dann Vorbildcharakter habe, werde ein Zeichen gesetzt, wie Verwaltung in Zukunft funktionieren kann, sagte Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD).
Terminvergabe
Die Online-Terminvergabe bekommt eine neue technische Grundlage. Deutliche Verbesserungen im Ablauf und in der Verfügbarkeit freier Terminzeiten sollen die Folge sein. Insbesondere sollen mehr Termine zu den Stoßzeiten – vor den Arbeitszeiten, nach den Arbeitszeiten und in der Mittagspause der Bürger – angeboten werden. „Etwa 20 Prozent unserer Kunden machen einen Termin, kommen aber nicht. Das jetzige System ist nicht so flexibel und intelligent, darauf zu reagieren“, sagt Schneitler.
Der Digitalisierungsbeauftragte (CDO) der Stadt, Alexander Smolianitski, ergänzt: „Die Bürger können uns auch mit dem neuen System vorab Informationen bereitstellen, um die Präsenz vor Ort so kurz wie möglich zu halten.“
Digitalisierung
Die Corona-Erfahrungen haben laut Stadt außerdem gezeigt, dass weitere Leistungen digital angeboten werden müssen, um persönliche Kontakte auf das Notwendigste zu reduzieren. Dass die Beantragung des Internationalen Führerscheins zukünftig komplett online abgewickelt werden kann, soll bei 5400 Vorgängen im Jahr Verwaltung und Bürger entlasten.
Bei den gewerblichen Zulassungen, die mehr als die Hälfte der rund 200 000 Anträge ausmachen, wird eine internetbasierte und jederzeitige Annahme- und Abhollösung angestrebt, die zusätzlich im kommenden Jahr realisiert werden soll.
Des Weiteren seien Angebote für Rückmeldungen und Beratungen geplant. Insbesondere seien derzeit auch Chatbots, intelligente Phonebots und kontaktlose Dokumentenabgabesysteme in der
Vorbereitung.