Düsseldorf „Ostereier-Schießen“ bei den Schützen in Angermund
Düsseldorf · Bei der „Osterüberraschung für jedermann“ konnten Kinder und Erwachsene ihr Schießtalent austesten.
Etwas verschachtelt ist er schon, der „Freiheitshagen“. Am Ortsausgang des Stadtteils Angermund gelegen führt der Weg mit dem schönen Namen vorbei an einer Radarantenne des Flughafens, einem großen Parkplatz, der Walter-Rettinghausen-Halle und mehreren Sportfeldern hin zum Schützenhaus der St.-Sebastianus-Bruderschaft von 1511. Traditionell veranstaltet die Bruderschaft am Palmsonntag hier eine „Osterüberraschung für jedermann“. Auch an diesem wetterlaunischen Feiertag war man auf kleine und große Gäste eingestellt.
Erwachsene Besucher konnten ihr Schießtalent am Kleinkaliber-Schießstand beweisen, während für ganz junge Gäste eine Spielecke bereitstand. Die Veranstaltung hätte man auch „Ostereier-Schießen“ nennen können. Denn wer auf die 50 Meter entfernte Scheibe zielen wollte und seine Munition bezahlt hatte, wurde für seine Treffsicherheit mit Eiern belohnt. „Wir sind für alles gerüstet“, sagte Joachim Schuster, der Sprecher der Bruderschaft. „Wir halten knapp tausend Eier als Preise bereit. Auch wer schlecht schießt, bekommt zumindest ein Trost-Ei.“ Um die Mittagszeit gab es Currywurst, am Nachmittag wurden dann Kaffee und Kuchen angeboten.
Achim Schuster ließ die Besucher auch einen Blick durch die Fenster auf den eigentlichen Schießraum werfen. Sieben Stände für die Schützen kann man dort sehen, dahinter eine Sandfläche, die bis zu den Scheiben reicht. Vor fünf Jahren sah es für die 1977 eröffnete Schießhalle noch anders aus. Die Polizei hatte ein Gutachten erstellt, das zahlreiche Mängel an den Schießständen aufwies. Die notwendige Sanierung sprengte zunächst die finanziellen Möglichkeiten der Bruderschaft. Doch in den Corona-Jahren, als derartige Anlagen allgemein nicht genutzt werden durften, erneuerten die Schützen mit großer Eigenbeteiligung die ganze Anlage.
Aktuell ist sie die Einzige ihrer Art im Düsseldorfer Norden. „Die Nächste befindet sich in Tiefenbroich“, erläuterte Schuster, der selbst seit 1991 aktives Mitglied ist. Als regelmäßige Gäste empfangen die Angermunder daher ihre Schützenbrüder aus Lohausen, Wittlaer und Kalkum. Besonders aktiv ist aber auch ein gutes Dutzend hobby-aktiver Schützen aus Knittkuhl, denen am Palmsonntag selbst ein paar Regenschauer nichts ausmachten. Zur Finanzierung der Anlagen tragen die regelmäßigen Rundwettkämpfe mit Luftgewehr bei, heißt es vom St.-Sebastianus-Sprecher Achim Schuster. Draußen auf dem weiträumigen Gelände des „Freiheitshagen“ erkennt man den Hochstand der Bruderschaft. Dort feiern die Angermunder im September ihr großes Schützenfest mit Paraden durch den historischen Stadtteil.