Verkehr Passiert gar nichts am Kaiserswerther Markt?
Düsseldorf · Die Kosten für den Umbau steigen auf 4,5 Millionen. Das Land stellt Bedingungen für eine Förderung.
Kaiserswerth mit seiner historischen Altstadt und der Kaiserpfalz ist eines der Düsseldorfer Schmuckkästchen. Was gar nicht dazu passt, ist der Kaiserswerther Markt, der optisch in einem bedauernswerten Zustand ist. Seit Jahrzehnten wird über eine Neugestaltung debattiert, die jetzt endlich kommen sollte. Doch nun könnte das ganze Projekt scheitern. Aufgrund des Denkmalschutzes sind die Kosten auf 4,5 Millionen Euro explodiert. Zuschüsse vom Land gibt es aber nur, wenn der Autoverkehr eingeschränkt. Das wiederum könnte so heftige Proteste der Anwohner auslösen, so dass erstmal alles bleibt, wie es ist.
Zwei Jahre lang hatten Denkmalschützer nach Überresten des alten Kaiserswerther Rathauses gesucht. Die wurden nicht gefunden, aber dafür so genannte Kulturschichten im Boden. Die sieht der Bürger zwar nicht, aber sie sind trotzdem denk malgeschützt. „Das macht alles sehr viel teurer“, erklärt Bezirksbürgermeister Stefan Golissa. 4,5 Millionen würde der Umbau jetzt kosten, 2,2 Millionen müsste die Stadt beisteuern: „Das sind auch 800 000 Euro mehr als ursprünglich geplant.“
Bei den Zuschüssen, die das Land geben würde, gibt es aber noch einen Haken. Die werden nur fließen, wenn es sich um einen „innovativen Entwurf im Sinne der verkehrsarmen Stadt von morgen handelt.“ Dies würde eine deutliche Reduzierung der Parkplätze und des Verkehrs bedeuten. Das allerdings könnte die Anwohner auf den Plan rufen, die dann nicht mehr wissen, wo sie ihre Fahrzeuge abstellen können.
„Im September oder Oktober werden wir das in der Bezirksvertretung diskutieren und eine neue Planung vorstellen“, kündigte Golissa an. Völlig unklar ist, wie es dann weiter geht. Zumindest dürfte die Neugestaltung des Kaiserswerther Markt sich erst einmal auf unbestimmte Zeit verzögern. Eine unendliche Geschichte.