Warum es eine neue Anlaufstelle gibt Düsseldorfer Klinik eröffnet Brustschmerz-Ambulanz
Düsseldorf · Schneller und besser bei unklaren Brustschmerzen helfen: Das will die Schön-Klinik mit einer neuen Einheit erreichen.
Wenn ein starker Schmerz durch die Brust geht, ist die Sorge, häufig sogar die Angst, groß: Ist es ein Herzinfarkt? Um Patienten mit unklaren Brustschmerzen schnell und bestmöglich zu versorgen, hat die Schön-Klinik in Heerdt eine neue Anlaufstelle geschaffen: Die Zentrale Notaufnahme verfügt nun über eine sogenannte Chest Pain Unit (CPU).
Die Brustschmerz-Ambulanz ist eine speziell ausgestattete Überwachungseinheit, die in die Notfallambulanz eingebunden ist und eng mit dem Schockraum sowie allen erforderlichen diagnostischen Bereichen der Klinik zusammenarbeitet. Ziel der CPU sei es, Herzinfarkte und andere akute Erkrankungen mit Brustschmerz frühzeitig zu erkennen und zu behandeln – mit entsprechender Diagnostik durch Fachpersonal. „Hierbei ist die direkte Anbindung an unser hauseigenes Herzkatheterlabor eine Grundvoraussetzung, damit rund um die Uhr entsprechende Eingriffe durchgeführt werden können“, sagt Friedrich Hein. Er ist Leiter der CPU, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie sowie Leitender Oberarzt im Fachzentrum für Kardiologie und Zentrum für Innere Medizin.
„Bei einem akuten Herzinfarkt mit Anzeichen eines vollständigen Gefäßverschlusses zählt jede Sekunde: Zwischen der Einlieferung der Patientin oder des Patienten und der Eröffnung des verschlossenen Gefäßes sollten idealerweise nicht mehr als 30 Minuten vergehen“, sagt der Chefarzt des kardiologischen Fachzentrums, Christof Wald. Umso besser sei es dann, „wenn wir den unklaren Brustschmerz in unserer CPU schnell klassifizieren können und keine Zeit verlieren“.
Die Brustschmerz-Ambulanz stelle einen weiteren wichtigen Schritt in der Entwicklung des Hauses dar. „Auch vor dem Hintergrund der anstehenden NRW-Krankenhausreform“, sagt Schön-Klinik-Geschäftsführer Christian Adolphs. Die Klinik habe baulich, aber auch in die Schulungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter investiert. Patienten könnten nun nach einheitlichen Qualitätsstandards und standardisierten Abläufen behandelt werden. Damit will die Klinik sich „zeitnah“ auch eine Zertifizierung durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e. V. sichern.
Hintergrund: Mit einer Umstrukturierung der Krankenhauslandschaft will NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) erreichen, dass sich die Kliniken künftig auf bestimmte Leistungen konzentrieren, nicht mehr alles anbieten und zertifizierte Kliniken den Vorzug erhalten bei bestimmten Operationen und Behandlungen. Das soll helfen, die stationäre Qualität zu verbessern. Dafür sollen aber eben auch einigen Kliniken Versorgungsaufträge gestrichen werden – an der Schön-Klinik zum Beispiel im Bereich Kardiologie/Gefäßchirurgie.