Düsseldorf Warum O2 Schüler über Cybermobbing aufklärt

Düsseldorf · Der Mobilfunkanbieter O2 hat drei Düsseldorfer Schulen zu einem Projekttag gegen Cybermobbing eingeladen. Zu Gast war bei der hybriden Veranstaltung unter anderem ein Youtuber.

Zu Gast war unter anderem Influencer Finnel.

Foto: O2 Telefonica / Falco Peters

Am „Safer Internet Day“, der jährlich am zweiten Tag der zweiten Februarwoche stattfindet, haben sich rund 70 Schüler der Justus-von-Liebig-Realschule, des Luisen-Gymnasiums und der Realschule Benrath mit dem Thema Cybermobbing auseinandergesetzt – aber nicht im Unterricht, sondern beim Mobilfunkanbieter O2 am Schadowplatz. Sie waren nicht allein: Mehr als 2300 Schüler aus ganz Deutschland waren laut O2 Telefónica bei der hybriden Veranstaltung dazugeschaltet, darunter auch prominente Gäste wie der Influencer Finnel, bekannt unter anderem auf Youtube und Tiktok, und der Musiker Chima dabei.

Doch warum macht ausgerechnet ein Mobilfunkanbieter so eine Aktion? „Wir wollen nicht, dass das Produkt, das wir anbieten, für Hass genutzt wird“, erklärt Deniz Taskiran von O2 Telefónica, „wir sehen uns daher in der Verantwortung, Schülerinnen und Schüler zu sensibilisieren. Das können wir nicht losgelöst voneinander sehen, da können wir uns als Digitalkonzern nicht herausreden.“ Die Veranstaltung im Rahmen der Anti-Cybermobbing-Initiative „Wake Up“ habe sich deshalb speziell an Schüler der Klassen sieben bis elf gerichtet, da diese am stärksten betroffen seien: „Das ist die Zeit, wo man am fiesesten ist, weil man cool sein will.“

Bei einer Online-Umfrage, einem interaktiven Element der Veranstaltung, wurden die teilnehmenden Schüler gefragt, ob sie schon einmal von Cybermobbing betroffen waren. „Nein“, hieß es bei mehr als der Hälfte, doch fast jeder fünfte Schüler hat angegeben, schon öfters betroffen gewesen zu sein. Etwas bedenklich sind die Reaktionen auf die Frage, wie sich die Schüler nach einem bloßstellenden Video fühlen: Die häufigste Antwort war „belustigt“. Doch als es darum ging, wie man sich verhalten sollte, gaben viele Schüler an, dass sie die Betroffenen ansprechen und ihnen Hilfe anbieten würden.

In Form von Videos und Vorträgen bekamen die Teilnehmer einen Überblick darüber, was Cybermobbing ist und wann es strafbar ist, dann folgten ein Quiz sowie ein Workshop.

„Ich wurde gemobbt und ich habe gemobbt“, erzählte der Musiker Chima. Angetrieben habe ihn damals der Wunsch, als „cool“ zu gelten, geändert habe er sich jedoch, als er eines Tages mit einer betroffenen Mitschülerin gesprochen habe. Als ihn ein Schüler fragte, wie man sich bei rassistischen Kommentaren am besten verhalten sollte, riet der Musiker, sich dem Gegenüber zu stellen. Mit Sorge beobachte er in der Gesellschaft den „Trend“, sich zurückzuziehen, dabei sei es gerade mit Blick auf die deutsche Geschichte wichtig, miteinander ins Gespräch zu kommen.