Schützenfest in Düsseldorf-Flingern Flingern: Schützenkönige mit Leib und Seele

Düsseldorf · In diesem Jahr stellen die Flingeraner auch den Stadt-Jungschützenkönig. Brian Paul hat damit bereits fast alle Königswürden durch.

Brian Paul mit seiner Freundin Jessica Möllenbrock bei der Parade vor der Liebfrauenkirche.

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Die Vita von Brian Paul liest sich schon jetzt ziemlich königlich – zumindest aus Schützenperspektive. Im Jahr 2011 wurde er Pagenkönig des Flingeraner Regiments, kurz darauf auch Schülerkönig. „Ich habe damals schon unserem damaligen Chef gedroht, dass ich alle Königswürden holen werde“, sagt der 20-Jährige. Und bislang scheint er auch auf einem guten Weg zu sein, das wahr zu machen.

Denn vor drei Jahren schoss Brian Paul sich auf der Rheinkirmes auch noch zum Stadt-Jungschützenkönig. „Mit der Königswürde des Regiments lasse ich mir aber noch ein paar Jahre Zeit“, sagt Paul mit einem Augenzwinkern. Theoretisch könnte er diesen Weg auch noch in einem anderen Regiment einschlagen, denn der junge Mann ist auch Jungschütze bei den Oberbilkern. „Primär bin ich jedoch Flingeraner, das ist meine Schützenheimat“, sagt der Informatikstudent. Gerade diese besondere Gemeinschaft sei einer der Gründe dafür, warum das Schützenwesen für ihn auch nach seinem baldigen Eintritt ins Arbeitsleben weiter hohe Priorität genießen werde. So wie auch der Schießsport.

Auch sonst war es für den St. Rochus-St.Sebastianus Schützenverein Düsseldorf-Flingern nicht schwer gewesen, die Mitglieder gut drei Jahre lang, also über die Corona-Pandemie, bei der Stange zu halten, bis am Wochenende endlich wieder das lang vermisste Schützenfest gefeiert werden konnte. „Irgendwie ist man dann aber doch überrascht gewesen, dass es wirklich stattfinden konnte“, sagt Schriftführerin Karin Hamacher.

Stromversorgung der
Kirmes stand auf der Kippe

Lediglich die Stromversorgung der Kirmes habe auf der Kippe gestanden, da keine Transformatoren aufgetrieben werden konnten und auch die Stadtwerke keinen verleihen konnten. Ein den Schützen verbundener Elektromeister konnte dann jedoch kurz zuvor noch aushelfen. „Dieses Jahr ging es vor allem darum, dass man nach dieser nur sehr kurzen Planungszeit wieder ein normales Fest feiern konnte“, sagt Karin Hamacher.

„In den drei Jahren Pause war man aber nicht untätig“, ergänzt König Herbert Znojemsky. Kleine Schützentüten mit allerhand Kirmes-Leckereien habe der Schützenvereinsvorstand für seine Mitglieder in den vergangenen beiden Corona-Jahren gepackt. Dazu blieb sogar etwas mehr Zeit für soziale und ehrenamtliche Aktivitäten im Viertel, etwa für Spendenaufrufe für eine bedürftige Familie oder auch Kuchengeschenke an die Altenheime in Flingern. Zuletzt war er mit seinen Adjutanten viele Wochenenden unterwegs, um befreundete Schützengesellschaften zu besuchen. „Für solche Dinge schießt man ja um die Königswürde. Schön, das Ganze jetzt auch genießen zu dürfen.“