Schweigeminute am Rathaus in Düsseldorf Syrer beraten über Hilfe für Erdbeben-Opfer

Düsseldorf · In Düsseldorf werden Geldspenden gesammelt. Am Montag gibt es eine Schweigeminute am Rathaus.

(mbo) Rund 50 Syrer haben am Donnerstagabend in Düsseldorf darüber gesprochen, wie Hilfe für die Erdbeben-Opfer im nordsyrischen Katastrophengebiet aussehen kann. Hilfslieferungen kommen laut Medienberichten aktuell nur schwer ins Land, weil lediglich ein einziger Grenzübergang in die Rebellengebiete führt. „Wir glauben, dass im Moment Geldspenden die beste Unterstützung sind“, sagte Hildegard Düsing-Krems, Vorsitzende von „Flüchtlinge willkommen in Düsseldorf“. Im Welcome Center des Vereins hatte das Treffen stattgefunden.

Aktuell überlege man, beispielsweise bei einem Konzert Spenden zu sammeln. Dieses könnte schon in der kommenden Woche im Zakk stattfinden, wie Düsing-Krems erklärte. Unterstützen wollten die Teilnehmer des Treffens auch Notfallkampagnen, zum Beispiel des Friedensdorfs International und der Non-Profit-Organisation Molham Volunteering Team. Zudem kooperieren der Verein „Flüchtlinge willkommen in Düsseldorf“ und die Flüchtlingsinitiative „Stay!“ aus der Landeshauptstadt. Letztere hat über Johannes Dörrenbächer, Fiftyfifty-Sozialarbeiter, Kontakte nach Syrien. Dörrenbächer absolvierte ein Freiwilliges Soziales Jahr in der maronitischen Kirchengemeinde in der syrischen Stadt Latakia. Diese ist stark von der Naturkatastrophe betroffen. Die Gemeinde von Pfarrer Abouna Habib, in der Dörrenbächer damals wohnte und arbeitete, habe ihn um Unterstützung gebeten. Die Lage vor Ort sei katastrophal.

„Jetzt schneit es in Syrien und alles ist so teuer geworden. Wir haben gerade gar nichts hier. Kein Strom, kein Benzin, kein Gas, keine Decken, keine Nahrung und keine Milch für die Babys“, so zitiert Dörrenbächer den Pfarrer. Dieser habe die Kirche als Zufluchtsort für obdachlos gewordene Menschen geöffnet. Es fehle aber an Geld, um die Anwesenden zu versorgen. „Stay!“ bittet deshalb um Spenden. Das Geld werde umgehend an die Gemeinde in Latakia überwiesen. Die Kontodaten sind auf der Webseite der Initiative zu finden unter stay-duesseldorf.de.

Die Stadt Düsseldorf kündigte für Montag, 13. Februar, eine Schweigeminute auf dem Marktplatz an. Um 13.30 Uhr soll dort der Opfer der Erdbebenkatastrophe in der Türkei und in Syrien gedacht und Anteilnahme ausgedrückt werden. Die Flaggen am Rathaus werden dazu auch mit Trauerflor versehen.