Kampf gegen Luftverschmutzung in Düsseldorf „Flüssige Bäume“ werden in Düsseldorf nicht aufgestellt
Düsseldorf · Mehrere Gründe sprechen gegen die neuartigen Reaktoren zur CO2-Bindung, heißt es.
. (hal) Mehrheitlich ist die Bezirksvertretung 6 im April einem Antrag der FDP gefolgt, mit dem die Verwaltung gebeten wurde, den Einsatz von einem Photo-Reaktor am Mörsenbroicher Ei zu prüfen und die Kosten dafür zu ermitteln. Bei dem Photo-Reaktor handelt es sich um ein Gerät, das Sauerstoff produziert und so viel CO2 binden soll wie zwei ausgewachsene Bäume. Der Reaktor wird deshalb auch als flüssiger Baum bezeichnet. Ein Prototyp, der an der Universität in Belgrad entwickelt wurde, steht in der Hauptstadt Serbiens, die zu den am stärksten verschmutzten Metropolen Europas zählt.
Das System besteht aus einem großen Glas-Tank, Wasser, Mikroalgen und einem Solarmodul. Das beliefert eine Pumpe mit Strom, welche CO2-belastete Luft zu den Algen bringt. Diese nehmen die Luft auf und produzieren durch Photosynthese Sauerstoff, der mithilfe der Pumpe wieder nach draußen gelangt. Die Funktionsweise der flüssigen Bäume ähnelt also der von echten Bäumen.
Die FDP wollte den Reaktor am Mörsenbroicher Ei aufstellen lassen, weil an der Hauptverkehrskreuzung keine Bäume gepflanzt werden können. Die Stadt lehnt das Projekt allerdings ab, unter anderem weil keine Studien und Langzeiterfahrungen über die tatsächliche Effektivität und Langlebigkeit vorliegen. „Die Unterhaltung ist zu aufwendig, kostenintensiv und erfordert geschultes Fachpersonal. Nach unserer Recherche muss beispielsweise alle sechs Wochen eine Reinigung und Entnahme des Wassers und der Algen durchgeführt werden“, nennt die Verwaltung weitere Gründe. Sie führt zudem an, dass das System nicht autark sei. „Trotz eingebauter, installierter PV-Anlage muss die externe Energieversorgung während der Nachtstunden und bei Minusgraden gewährleistet werden.“
In Belgrad wurde der Tank in eine Sitzbank installiert. Auch das ist für die Stadt ein Ablehnungsgrund, denn die „vorgeschlagenen Photo-Reaktoren sind nicht Bestandteil des Stadtmöblierungskatalogs“.