Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf Zentralapotheke zieht ins Marien Hospital

Pempelfort · Zehn Jahre dauerten Planung und Umbau, die Kosten liegen im Millionen-Bereich. Jetzt kommt die Apotheke des VKKD nach Pempelfort.

Chefapotheker Dr. Gery Schmitz (l.) und Geschäftsführer des Marien Hospitals Dr. Martin Meyer (r.) haben lange auf den Tag der Eröffnung der Zentralapotheke gewartet.

Foto: Alina Hüsemann

(ahue) Vom Marien-Krankenhaus in Kaiserswerth in das Marien-Hospital in Pempelfort: Die Zentralapotheke des Verbunds Katholischer Kliniken Düsseldorf (VKKD) bezieht in der kommenden Woche peu à peu neue Räumlichkeiten. Ein Prozess, der „deutlich länger und deutlich teurer“ geworden ist, als geplant, sagt der Geschäftsführer des Hospitals, Martin Meyer. Gestartet sei die Planung bereits vor zehn Jahren. Fanden die Baumaßnahmen bereits 2020 statt, verzögerten die Corona-Pandemie, das Hochwasser 2021 und im folgenden Jahr die Materialengpässe im Zuge des Ukraine-Krieges den Prozess. Die Kosten belaufen sich auf 14 Millionen Euro, so Meyer. Jetzt ist die Apotheke endlich fertig.

„Wir stehen direkt auf dem Fundament des Marien-Hospitals“, sagt Chefapotheker Gery Schmitz. Auf 1800 Quadratmetern reiner Nutzfläche befindet sich die neue Apotheke im Untergeschoss. In Kaiserswerth wurden die Räumlichkeiten zu klein. „Wir platzten förmlich aus allen Nähten. Es war an der Zeit, umzuziehen. Auch die Eigenherstellung kam an ihre Grenzen“, betont er. Die Zentralapotheke stellt jährlich neun Millionen Tablette, Kapseln und Salben selbst her, dazu über 500 000 Infusionen, die zudem ausgeliefert werden. Ein großer Bereich ist auch die Zytostatika-Herstellung, ein Krebsmedikament, für 25 000 Chemotherapien. Daher käme der Apotheke eine „enorme Bedeutung zu, so Martin Meyer. Ebenso, weil sie 150 000 Patienten versorgen sowie sieben weitere Einrichtungen und Kliniken.

Besonders an der neuen Apotheke seien zweierlei: erstens die eigene Medikamentenherstellung, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten; zweitens die technische Aufrüstung auf eine vollautomatische Kommissionierung, in der derzeit 32 000 Medikamentenpackungen lagern. „Wir arbeiten mit Industriemaßstab und haben hier unsere sterilen Reinräume. Wegen der Lieferschwierigkeiten sind wir froh, unsere eigene Herstellung zu haben“, so der Chefapotheker.

Mit dem Kommissionierer wird die Arbeit effizienter, denn er sortiert nachts die Medikamente aus Kisten in die Regale ein, tagsüber sucht er sie nach Aufträgen raus. Zudem besitzt die Apotheke eine eigene Zufahrt- und Auslieferungsstelle, Lager- und Büroräume, Sterillabore und -umkleiden.

Die Zentralapotheke ist im VKKD die Abteilung, die mit allen Kliniken wie medizinischen Abteilungen eng verbunden und immer in Bereitschaft ist. Mit ihrem sogenannten Unit-Dose-System werden Medikamente täglich individuell für Patienten verpackt, kontrolliert und an Stationen geliefert. VKKD und Hospital teilen christliche Werte, weshalb die Räume mit Weihwasser gesegnet wurden. Gery Schmitz freut sich über den Umzug, doch er glaube erst daran, wenn alle Kisten ausgepackt sind.

(alh)