“Volle Kanne“ aus Düsseldorfs Marina „Volle Kanne“ im Yachthafen

Düsseldorf · Bei Kaiserwetter ging es in dieser Woche los: Aus der Düsseldorfer Marina sendet aktuell das Team der ZDF-Sendung „Volle Kanne“.

Die ZDF-Sendung „Volle Kanne“ wird gerade auf einem Schiff im Medienhafen produziert.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Radfahrer steigen ab, Jogger verlangsamen ihren Schritt, Spaziergänger halten inne. Sie alle wundern sich am frühen Mittwochvormittag über die ungewohnte Kulisse im Yachthafen. Unterhalb von Rheinturm und Funkhaus, angedockt an den Kutter „Voorwaarts“, verteilen sich auf einem schwimmenden Ponton Lounge-Möbel und Palmen. Kameras werden hin- und her gefahren, zwei Dutzend Leute wuseln herum, Rufe wie „noch eine Minute“ schallen herauf.

Es ist das Sommerquartier der ZDF-Sendung „Volle Kanne“, die sich bis zum 12. August aufs Wasser begibt. Dort hatte am Dienstag Nadine Krüger ihre erste Freiluft-Moderation und war trotz sengender Sonne hellauf begeistert: „Wunderschön, ein Gefühl von Freiheit und Urlaub. Ich habe immer schon Live-Sendungen geliebt und stand in Cannes, Venedig oder Los Angeles stundenlang in der Hitze. Es hätte ja Brad Pitt vorbeikommen können.“

Der ließ sich im Yachthafen zwar nicht blicken, wurde aber auch nicht vermisst. Ihr Frühstücks-Gast war der Schauspieler Simon Böer. Als er morgens ankam, hatte er ein rotes, geschwollenes Auge – ein Bienenstich am Tag davor. Seine Frau Anne ist Hobby-Imkerin, er lernt das gerade von ihr. „Ich war unachtsam“, sagt er. „Ein Bienenstich zum Frühstück kann lecker sein, in diesem Fall war er schmerzhaft. Die Maskenbildnerin hat ein kleines Wunder vollbracht, man sieht fast nichts mehr davon.“

Simon Böer (47) gehört nach vielen Jahren am Theater zu den meistbeschäftigten Seriendarstellern. Aus „Notruf Hafenkante“ kennt man ihn als Rettungsarzt, in „Der Lehrer“ unterrichtete er Mathe und Physik, in „Herzensbrecher – Vater von vier Söhnen“ spielte er einen unkonventionellen Pfarrer.

Welchem Rollenberuf fühlt er sich an nächsten? „Jeder hat seine Sonnen- und Schattenseiten“, antwortet er. „Rettungsärzte sind meine Helden, wie überhaupt alle, die in diesem Bereich oder in der Pflege arbeiten, vor denen knie ich nieder. Mit Mathe hatte ich nie etwas am Hut. „Er lacht. „Deshalb bin ich ja Schauspieler geworden. Und der Pfarrer war toll, weil ich ein liberales Gottesbild vermitteln durfte.“

Um für diese Rolle nicht ständig pendeln zu müssen, zog Simon Böer vor einigen Jahren mit seiner Familie aus Berlin wieder in die alte Heimat nahe Bonn zurück und genießt das Landleben. Er liebt sein Motorrad, aber mehr noch liebt er sein Wohnmobil. Mit ihm bricht er bald nach Essen auf, um eine Ausbildung in Hypnose-Therapie zu machen.

„Mein zweites Standbein“, erklärt er. „Themen wie Resilienz und Atemtherapie beschäftigen mich schon lange.“ Mit dem Fernsehen geht es trotzdem munter weiter: Am Donnerstag war Simon Böer optisch stark verändert bei Arte im TV-Film „Sommer auf drei Rädern“ zu sehen, als Kaninchenzüchter Norbert mit rechtslastiger Einstellung.

„Volle Kanne“ mit den Moderatoren Nadine Krüger und Florian Weiss sendet auch vom Yachthafen aus die gewohnte bunte Mischung aus Service und Information, jeweils von Montag bis Freitag um 9.05 Uhr. Am Freitag ist übrigens der Klimaforscher Mojib Latif zu Gast in der TV-Sendung.