Messe in Düsseldorf Bei den Schuhen wird’s femininer und eleganter
Düsseldorf · Fast 600 Marken präsentieren bis Dienstag bei der „Shoes“-Messe auf dem Areal Böhler Schuh- und Accessoire-Mode für die nächste kalte Jahreszeit.
Während dieser Winter sich noch nicht verabschieden will, hat die Schuh-Branche schon den nächsten im Visier. Zumindest wenn es auf der Messe „Shoes“ darum geht, die neuen Kollektionen an Boots oder Ballerinas in Brokat oder Samt, an Cowboy-Stiefeln oder Pumps mit Glanz und Glitter für den Handel zu ordern. „Drei Tage lang bieten wir konzentriert unter einem Dach die Highlights“, sagte Ulrike Kähler, Project Director von Shoes Düsseldorf. Ihre erste Bilanz der Messe auf dem Areal Böhler ist positiv: „Zum Auftakt herrschte reges Treiben an allen Ständen. Die besten deutschen und internationalen Marken, darunter 80 neue Brands, sind am Rhein vertreten.“ Die Location komme bei den Ausstellern (davon 75 Prozent aus dem Ausland) und bei den Besuchern gut an.
Weniger rosig ist die Lage bei den Schuhhändlern – bei Branchen-Größen wie Görtz (das Geschäft im Kö-Bogen II musste schließen) ebenso wie bei anderen. Bundesweit haben 2022 mehr als zehn Prozent der vormals 11 500 Geschäfte ihre Türen geschlossen, sagt Rolf Pangels vom Handelsverband Textil Schuhe Lederwaren (BTE). Die Lage sei durchwachsen. Die Verbraucher-Lust auf neue Sneaker und Sandalen hält sich in Grenzen – zumal neben Lebensmitteln und Energie auch Schuhe teurer werden. Rolf Pangels rechnet damit, dass die Preise um fünf bis zehn Prozent steigen.
Bei der Industrie läuft es besser: Auch wenn das Niveau von vor Corona noch nicht erreicht ist, erholen sich die Hersteller nach Ansicht von Manfred Junkert (Bundesverband der Schuh- und Lederwarenindustrie). 2022 stieg der Umsatz um neun Prozent auf knapp 2,2 Milliarden Euro. Unterm Strich reduziert die Inflation das Ergebnis auf ein leichtes Plus.
Wer sich derzeit in den Schaufenstern umguckt, sieht, dass die Schuh- und Taschenmode es in diesem Sommer ganz schön bunt treibt. Vielleicht beflügeln die Gute-Laune-und-Optimismus-pur versprühenden Farben wie Pink, Grün, Violett, Orange und Gelb ja die Kauflaune. Sneakers sind zwar nicht mehr wegzudenken, doch es zeigt sich der Gegentrend. „Das heißt, wir haben wieder spitzere Schuhe, die Mode wird femininer“, so Claudia Schulz vom Deutschen Schuhinstitut.
Bei den Herren darf es gern mal etwas eleganter sein. Ob Business-Styles in ausgefallenen Farben oder kernige Schnürer mit handwerklichen Details. Eines ist wichtig: Den neuen Modellen darf man ansehen, dass sie aus echtem Leder sind.
