Nikolaus in Düsseldorf Großer Auftritt mit Löschboot und Esel

Düsseldorf · Mit Feuerwehrboot und Esel legte der Nikolaus einen großen Auftritt in der Altstadt hin. Den Kindern erzählte er eine der vielen Legenden, die sich um die historische Figur des Bischofs ranken und von Mitgefühl und Nächstenliebe berichten.

Der Nikolaus machte sich mit Eselsdame „Rosa“ und vielen Kindern auf den Weg nach St. Lambertus.

Foto: Döring, Olaf (od)

Wer auf den Nikolaus wartet, der macht das in der Regel zuhause. Man putzt ein Paar Stiefel, stellt diese vor die Tür und hofft, darin am nächsten Morgen Kekse und Schokolade wiederzufinden. In Düsseldorf aber wartet man auf den Nikolaus am Wasser. Genauer gesagt am Burgplatz – denn dort kommt er traditionell mit einem roten Boot angefahren.

Mehr als 100 Kinder standen am Mittwoch auf den Treppen vor dem Schifffahrtsmuseum. Um Punkt 10.30 Uhr war der Nikolaus in der Ferne an der Oberkasseler Brücke zu sehen. Mit dem Löschboot der Feuerwehr, das sichtlich gegen die Strömung ankämpfte, fuhr er winkend über das Wasser, bevor er am Bootsanleger an Land kam. Dort empfingen ihn Bürgermeister Josef Hinkel und Stadtdechant Frank Heidkamp. Die Blasmusiker von Waldorfschule Essen und Rheinklang spielten zur Begrüßung klassische Nikolaus-Lieder wie „Wir sagen euch an den lieben Advent“.

Der Heilige Nikolaus ist bekannt als der Schutzpatron der Seeleute. Dass er in Düsseldorf am 6. Dezember mit dem Löschboot ankommt, ist daher seit Jahren Tradition. An Land ging es für ihn aber zu Fuß weiter. Gemeinsam mit den Kindern verschiedener Schulen und Kindertagesstätten sowie der Eselsdame „Rosa“ machte der Nikolaus sich auf den Weg zur Basilika St. Lambertus am Stiftsplatz.

Dort erzählte der Nikolaus den jungen Zuhörern eine der vielen Legenden, die sich um die historische Person des Nikolaus von Myra ranken: Dieser lebte zu Beginn des 4. Jahrhunderts als Bischof in einer Region, die wir heute als die Türkei kennen. Der Nikolaus erfuhr damals von der Armut eines Mannes und seiner drei Töchter, heißt es. Um sie verheiraten zu können, brauchte er dringend eine Mitgift. Der Bischof, Erbe eines großen Vermögens, wollte helfen und legte ihnen in mehreren aufeinanderfolgenden Nächten einen Goldklumpen in die Schuhe. So konnten sie doch noch heiraten. Durch dieses Geschenk sei der Brauch um die Stiefel am Nikolaustag entstanden.

Auch die Schul- und Kita-Kinder gaben am Nikolaustag selbstgebastelte Geschenke, die der Bruder Firminus-Klause zu Gute kamen. In der Suppenküche der Franziskaner in der Stadtmitte erhalten Menschen an sechs Tagen pro Woche eine warme Mahlzeit. Bis zu 150 Menschen nehmen das Angebot täglich an.