Handel in Düsseldorf Bettenwelten im Stilwerk schließt nach 25 Jahren
Düsseldorf · Ende des Jahres ist Schluss für Dietmar Klöppel in Düsseldorf. Nach fast 25 Jahren macht er seinen Laden zu. Die Entscheidung fiel nicht leicht, war aber aufgrund der Entwicklungen in der Branche unausweichlich.
Seit der Eröffnung des Stilwerks an der Grünstraße ist Dietmar Klöppel mit seinem Laden Bettenwelten dort vertreten. Nach dem 31. Dezember ist damit Schluss – nach fast 25 Jahren. „Das Center ist optisch gesehen ein Traum, das hat mich sehr angesprochen.“ Auch die Lage in einer Seitenstraße der Königsallee habe ihm damals gut gefallen. Seit 30 Jahren ist Klöppel als Bettenfachhändler tätig, im Bettenwelten in Düsseldorf hat er den Fokus besonders auf individuelle Beratung gelegt. „Unsere Kunden sind sehr individuell eingestellt und können genaue Wünsche zu der Art, Größe und Farbe äußern.“ Dafür haben sich die beiden Mitarbeiter in dem Laden im Stilwerk immer viel Zeit genommen, die Beratung konnte schon auch mehrere Stunden dauern.
Mit der Zeit sei es allerdings immer häufiger vorgekommen, dass sich Kunden beraten lassen, und sich dann aber im Internet nach ähnlichen, aber günstigeren Angeboten umschauen. Das sei eines der großen Probleme, mit denen Klöppel und sein Team sich immer mehr beschäftigen mussten. Besonders die günstigen Matratzen, für die groß geworben wird, seien eine immer größere Konkurrenz geworden. „Manche Leute sind bereit, 200 Euro für ein paar Schuhe auszugeben, und bezahlen den gleichen Preis auch für Matratzen. Bei denen ist die Qualität aber häufig nicht besonders gut.“
Dass viele Kunden mittlerweile lieber online bestellen, als vor Ort einzukaufen, führt zu einer Umstrukturierung des Einzelhandels, sagt Klöppel. „Der Service von Spezialdienstleistern wird leider immer weniger wertgeschätzt.“ Klöppel geht davon aus, dass sich mit dieser Entwicklung noch mehr verändern könnte. Es sei jedoch wichtig, den Einzelhandel auch im Innenstadtbereich zu erhalten: „Es tut einer Stadt nicht gut, wenn ihr Kern ausstirbt.“
Zusätzlich zu den gestiegenen Käufen im Internet habe sich auch generell das Preisbewusstsein vieler Kunden geändert. Gründe dafür seien beispielsweise die Energiekrise und die gestiegenen Kosten im Alltag, sodass sich einige die Angebote im höheren Preissegment, die es unter anderem bei Bettenwelten gibt, nicht mehr leisten konnten.
Zuerst hat der Inhaber einen seiner Läden in Köln geschlossen
Schon Anfang des vergangenen Jahres musste Inhaber Klöppel einen seiner Läden in Köln schließen. Nach der anstehenden Schließung in Düsseldorf bleibt nur noch einer seiner drei Läden übrig, in Bergisch Gladbach. Die Entscheidung, einen weiteren Laden zu schließen, ist ihm nicht leichtgefallen. „Das ist wie eine kleine Familie, die sich auflöst. In jeden Laden ist viel Herzblut geflossen.“ Doch für den 63-jährigen Inhaber war die richtige Zeit gekommen, den Mietvertrag nicht über mehrere Jahre zu verlängern, sondern das Geschäft aufzugeben. „Jetzt freue ich mich darauf, viel mehr Zeit für meine Frau und Kinder zu haben.“ Immerhin: Das Bensberger Bettenhaus wird weiter bestehen. Bis Ende des Jahres gibt es noch mehrere Rabattaktionen bei Bettenwelten in Düsseldorf, bis ein weiterer Laden im Stilwerk seinen Türen dauerhaft schließt.
Dass es derzeit viel Bewegung im Stilwerk gibt, bestätigt auch deren Pressestelle. Das Düsseldorfer Stilwerk wurde ursprünglich als Einkaufszentrum für Einrichtung gebaut – jetzt zieht ein großes Co-Working-Space ein. „Wir befinden uns hier gerade in einer gewollten Transformationsphase: Mit dem Einzug von Mindspace eröffnet Anfang 2024 ein neuer Co-Working Hotspot im Stilwerk, der unser Portfolio wunderbar ergänzt und das Thema New Work in den Fokus nimmt.“ Mindspace wird die komplette dritte Etage belegen, weshalb eine Verdichtung nach unten stattgefunden habe. Die Galerie Meet Pablo Gallery bestärke den langjährigen Kunstfokus an diesem Standort. „Insgesamt bleiben wir aber auch hier unserem Konzept treu und bieten Designvielfalt vom Newcomer bis zum Klassiker, vom Wohn- bis zum Schlafzimmer – alles unter einem Dach und in Kooperation statt in Konkurrenz.“