Nach schwerem Unfall Zaun und Schilder sollen Unfallstelle sichern
Düsseldorf · Nach dem Unfall, bei dem ein Radfahrer sieben Meter in die Tiefe gestürzt ist, hat die Stadt nun Konsequenzen gezogen – auch an der Oberkasseler Brücke.
Eine provisorische Erhöhung des Geländers und „Radfahrer absteigen“-Schilder sollen die Theodor-Heuss-Brücke in Golzheim ein Stück sicherer machen. Vergangenen Freitag war dort ein Fahrradfahrer an einer Bodenkante ins Schlingern geraten, gegen die Brüstung geprallt und sieben Meter tief auf die Uerdinger Straße gestürzt. Der Mann wurde schwer verletzt.
Das Geländer der Brücke ist nur 95 Zentimeter hoch – um die vorgeschriebene Mindesthöhe von 1,30 Meter zu erreichen, stellt die Stadt nun hinter den Bushaltestellen auf beiden Straßenseiten höhere Stabgitterzäune auf. Diese sollen schnellstmöglich durch dauerhafte Erhöhungen ersetzt werden, teilte ein Stadtsprecher mit. Zudem wurden in beiden Fahrtrichtungen Gefahrenstellen-Schilder angebracht, auf denen „Radfahrer absteigen“ steht. Dies bezieht sich auf die Stelle, wo die Wege durch die Bushaltestellen verengt sind und abknicken.
Auch an der Oberkasseler Brücke, an der das Geländer ebenfalls zu niedrig ist, hat sich etwas verändert: Hier war das Radfahren auf dem Gehweg bislang geduldet, diese Schilder hat die Stadt nun entfernt. Nach dem Unfall habe man beschlossen, den Radverkehr auf den Gehwegen zunächst nicht weiter zuzulassen, sagte der Stadtsprecher. Die Beteiligung der politischen Gremien soll im Nachgang erfolgen.
Sei Längerem schon sei geplant, den zunehmenden Radverkehr auf der Oberkasseler Brücke von den Fußgängern zu trennen. Es gibt bereits einen separaten Radweg entlang der Autospur, der jedoch nur in eine Richtung genutzt werden darf. Da das Wechseln der Straßenseite vor der Oberkasseler Brücke recht umständlich ist, haben viele entgegenkommende Radfahrer bislang den Gehweg genutzt – das ist nun nicht mehr erlaubt.
Bei einigen Radfahrern sorgte das bereits für Frust. Insbesondere weil der neue Radweg auf der Hofgartenrampe, auf dem die schwächeren Verkehrsteilnehmer vorrangig grüne Ampeln haben, für beide Richtungen ausgelegt ist. Der Anschluss an die Brücke ist nun aber nicht mehr gegeben.
Die Stadt hat 2018 ein Konzept aufgestellt, um die Brückengeländer nach und nach zu erhöhen. Insgesamt 184 Bauwerke brauchen höhere Brüstungen, davon wurden rund 100 noch nicht ertüchtigt. Brücken, über die das Hauptradnetz verläuft, sollen besonders berücksichtigt werden, teilte die Stadt mit.