Düsseldorfer Busunfall: Ermittlungen gegen den Fahrer

Düsseldorf. Nach dem dramatischen Busunfall einen Tag vor Weihnachten in Düsseldorf rückt der Fahrer ins Zentrum der Ermittlungen. Gegen den 45-Jährigen werde wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung ermittelt, berichtete ein Polizeisprecher am Mittwoch.

Die Staatsanwaltschaft prüft, ob eine Krankheit Ursache für seinen Ausfall war.

Der von dem Mann gesteuerte Linienbus mit 29 Fahrgästen war nach einer über 100 Meter langen Irrfahrt am Donnerstagmorgen gegen einen Baum gekracht. 25 Insassen erlitten Verletzungen; acht Kinder und vier Erwachsene kamen zunächst mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Jedoch seien sie alle bis Weihnachten wieder entlassen worden, erklärte die Polizei.

Nach Angaben der Ermittler bestätigten die Fahrgäste des Linienbusses einhellig, dass der Fahrer 20 bis 30 Sekunden lang ohnmächtig war. „Er war weg“, berichteten die Zeugen laut Polizei. Der Ablauf des Unfalls ist klar: Bei seiner Geisterfahrt im Norden von Düsseldorf rammte der Linienbus acht Autos und prallte schließlich gegen eine dicke Kastanie am Rheinufer. Im Mittelpunkt steht die Frage, warum der Fahrer das Bewusstsein verlor.

Der Sprecher der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft, Johannes Mocken, sagte, es gebe Hinweise, dass der 45-Jährige an einer Schlafapnoe leide. Menschen mit einer Schlafapnoe haben Atemaussetzer im Schlaf, was zu Benommenheit am Tag führen kann. Der Staatsanwalt bestätigte damit Angaben der „Bild“-Zeitung (Mittwoch). „Wir werden versuchen, das medizinisch nachzuprüfen“, sagte Mocken. Die Ermittler haben inzwischen Kontakt zum Busunternehmer und der Ordnungsbehörde am Wohnsitz des Fahrers aufgenommen, um zu prüfen, ob er weiter Bus fahren darf.

Der Fahrer selbst war am Mittwoch mit einem Zeitungsinterview an die Öffentlichkeit gegangen. „Ich wollte die Haltestelle anfahren, bin über die Ampel, habe nach rechts und links geschaut — und dann war ich plötzlich weg", sagte er der Bild. Die Ursache seiner Ohnmacht müsse nun erforscht werden. „Sollte die Untersuchung ergeben, dass es körperliche Schwierigkeiten bei mir gibt, die wieder auftreten können, werde ich nicht mehr Bus fahren", kündigte der Fahrer in der Bild-Zeitung an.