Großprojekte in Düsseldorf Zustand der Friedrichstraße ist für die IHK untragbar
Düsseldorf · Die Industrie- und Handelskammer sorgt sich wegen der ins Stocken geratenen Bauprojekte in der Innenstadt. Beim Streit um den Konrad-Adenauer-Platz fordert sie eine rasche Lösung.
In Düsseldorf verzögern sich Baustellen wegen der Immobilienkrise oder wegen einer langwierigen Planung und Umsetzung. Politische Debatten können zentrale Maßnahmen auch komplett gefährden, wie der Konrad-Adenauer-Platz zeigt. Dort hat sich zuletzt eine politische Mehrheit gegen die von der Stadtspitze mit der Bahn ausgehandelte Gestaltung abgezeichnet. Bemängelt werden etwa zu viele Stellplätze für Autos und fehlende Radstellplätze.
Die Industrie- und Handelskammer Düsseldorf (IHK) ist angesichts der großen, parallel ins Stocken geratenen Stadtentwicklungsprojekte beunruhigt. Die Kammer hofft darauf, dass die avisierte Übernahme des Carsch-Hauses durch einen neuen Kompletteigner tatsächlich gelingt, sieht solange aber hinter dem Projekt samt Heinrich-Heine-Platz ein Fragezeichen. Hinzu komme der geplante Umbau des Hauptbahnhofs sowie der Stillstand auf der Friedrichstraße. Es sei nicht nur das Stadtbild beeinträchtigt, es drohe Düsseldorf auch ein lang anhaltender Imageverlust mit wirtschaftlichen Auswirkungen.
IHK-Vizepräsident Marcel Abel fordert nun „das politische Commitment und den Entscheidungswillen, um diese Umstände zu ändern. Insbesondere beim Hauptbahnhof und der Friedrichstraße kann die Stadt unmittelbar Einfluss nehmen.“ Oberbürgermeister Stephan Keller und der Verwaltungsvorstand sollten weiter mit den Entscheidern der Bahn nach verlässlichen Lösungen suchen. Zudem erwarte man, dass die Kommunalpolitik ihre Unstimmigkeiten zugunsten der Weiterentwicklung des Konrad-Adenauer-Platzes zeitnah kläre. Abel hofft beim Carsch-Haus, dass Kellers Gespräche mit den Entwicklern tatsächlich dazu führen, dass es dort im ersten Quartal 2024 weitergeht.
Die Dauerbaustelle Friedrichstraße ist in den Augen der IHK ein untragbarer Zustand. Die Fertigstellung sei für das Jahr 2027 anvisiert worden. Unter der aktuellen Lage litten die Gewerbetreibenden und der Verkehr sichtbar. Es sei gut, dass die Verwaltung die zeitliche Straffung der Bauarbeiten prüfe.
IHK-Präsident Andreas Schmitz betont, die Landeshauptstadt bleibe mitsamt der Region eine der attraktivsten Metropolen Europas. „Wir nehmen die Stadtspitze beim Wort, dass sie bereits die Moderationsrolle eingenommen hat, um einen langjährigen Stillstand bei Bauvorhaben – insbesondere an zentralen Stellen in der Düsseldorfer City – zu vermeiden.“