Gerresheim Gerricus-Plakette für Stephan Friedel
Gerresheim · Für die Gerresheimer Bürgerwehr kann die Karnevalssession starten. Die schmucken rot-weißen Uniformen des aktiven Corps sind sauber, die Knöpfe poliert und das jecke Outfit passt wie angegossen. Die Sessionstauglichkeit stellte Generalfeldmarschall Benno Höhnekopp-Kamp mit den Präsidenten Marco Schmitz und Christian Imkamp beim Generalcorpsappell in der Schumacher-Brauerei auf der Oststraße fest.
Unklar ist, ob die Uniformen des Abnahmekomitees auch fleckenfrei sind. „Der Generalfeldmarschall hat die Präsidenten-Uniformen bestimmt schon inspiziert. Hoffe ich“, meinte der zweite Bürgerwehr-Vorsitzende Frank Haak augenzwinkernd. Und wenn nicht, sei es auch gut. Denn als Generalfeldmarschall dürfe er sich alles erlauben.
Nicht nur der Inhaber des höchsten Gerresheimer Narren-Ranges darf sich was erlauben, die Bürgerwehr Jecken-Schar erlaubte es sich, auf eingekaufte Show-Beiträge zu verzichten und präsentierte im proppenvollen Brauhaus ein selbstgemachtes Programm mit Ehrungen, Tänzen und Gesangseinlagen. Das große Geheimnis, wer Träger der Gerricus-Plakette 2023 ist, wurde gelüftet. Seit 1979 verleiht der Verein alljährlich die Gerricus-Plakette „an Personen, die sich um das Brauchtum sowie den schönen Stadtteil Gerresheim verdient gemacht haben“. Diese Ehrung erhielt diesmal Bruder Bartholomäus, Novize in der Erzabtei St. Peter in Salzburg (Österreich). In Gerresheim und Düsseldorf ist er besser unter seinem weltlichen Namen Stephan Friedel und als langjähriger Präsident der Bürgerwehr bekannt. „Ich habe früher die Plakette ja vielfach selber verliehen, daher weiß ich um die Bedeutung“, erläuterte Bartholomäus. „Es ist eine Ehre.“
Für Friedel und Laudator Schmitz war die Vorbereitung auf die Plaketten-Übergabe einfach. Er kennt Stephan Friedel schon seit mehr als 30 Jahren. „Egal ob Brauchtum. Politik, Ehrenamt oder Musik. Überall war Stephan anzutreffen“, erzählte Schmitz. 1994 wurde er zum ersten Mal in die Bezirksvertretung gewählt. Von 2003 bis 2014 vertrat er die CDU im Stadtrat. Ein Schwerpunkt bildete dabei immer die Sozialpolitik mit Blick auf die Schwächsten der Gesellschaft. Den goldenen Ehrenring der Landeshauptstadt erhielt er bereits. Das allerdings reicht nicht, um Träger der Gerricus-Plakette zu werden. Aber, weil Friedel sich auch für die Lebenshilfe, im Aufsichtsrat der Lentjes-Stiftung, als Vertreter der Wohnungsbaugenossenschaft Ost, als Messdiener und Pfadfinder, als Schütze und Reiter beim Reitercorps Gerresheim in Aufgabenbereichen für seine Mitmenschen einsetzte, erhielt der Novize jetzt die Gerricus-Plakette. „Lieber Bartholomäus, für Dein vielfältiges bürgerschaftliches Engagement und Deinen Einsatz für Gerresheim, unsere Landeshauptstadt und unsere Heimat verleiht dir deine Gesellschaft die Gerricus-Plakette und ernennt dich in Anbetracht Deiner Verdienste um den Verein zum Ehrenpräsidenten der Gerresheimer Bürgerwehr“, verkündete Schmitz. Da musste sich der Geehrte kurz über die Augen wischen. Die Verbindung zu seiner Heimat ist nie komplett abgebrochen, auch wenn Friedel zwei Jahre lang nicht in Düsseldorf gewesen ist.